Caravan Salon 2017 – News & Stories – Teil 2

Noch nie gab es so viele Hersteller von Campingbussen. Die „Kastenwagenhalle“ 15 platzt aus allen Nähten. Dabei sind schon einige Anbieter in weitere Hallen ausgewichen. Wenn die Kastenwagen weiterhin so boomen, könnte es im nächsten Jahr schon für 2 Hallen reichen. Wir unternehmen einen kleinen Streifzug durch die lieb gewonnenen „Blechkisten“.



la strada Avanti H

Die Kastenwagen-Halle 15 bietet eine Menge interessanter Fahrzeuge zur Erkundung. Wir schauen uns bei la strada den Avanti H an.

Dieses Modell ist mit einem Hubbett oberhalb der Dinette ausgestattet, so dass die Dachhöhe „H3″benötigt wird.

Der in vielen Kastenwagen mit dem Doppelbett belegte Platz im Heck, beherbergt in diesem Modell eine Nasszelle, die genügend Raum für eine feste Duschkabine auf der Fahrerseite bietet. 

Der Stauraum im Heck ist durch die Nasszelle sehr begrenzt und links sowie unterhalb des Waschblocks angeordnet. Die Kassettentoilette kann ausschließlich bei geöffneter Hecktür entnommen werden. Eine SOG-Entlüftung ist vermutlich nur aufwändig als Dachlösung oder unter Vernichtung von Stauraum unterhalb des Fahrzeugs zu bewerkstelligen. Für die praktische Aufhängung der Campingstühle ist genau auf die Maße sowie den Schwung der Kopfstützen zu achten!


Karmann Dexter

Nicht nur bei Westfalia werden im Kastenwagensegment Offroad-Optionen angeboten. Karmann schickt seinen Dexter 560 Trend auf Basis Ford Transit ins leichte Gelände.

Wie schon der neue Crafter so ist auch der neue Ford Transit knapp 6 Meter lang und weist den klassischen Grundriss mit Querbett und Festbad auf. Lediglich der fünfte Sitzplatz am Eingang weicht von der Norm ab.

So wirkt der Dexter jedoch recht zugebaut. 

Die enge Konstruktion der Dinette in einem 5,98 Meter langen Campingfahrzeug wirkt unbefriedigend. 


Carado Vlow

Carado, bisher nur in der „GfK-Klasse“ vertreten, bringt seinen ersten Camper Van heraus. 

Bis jetzt gibt es drei Modellvarianten in zwei Längen. Neben dem kurzen 540er zeigt Carado auf der Messe das 6-Meter-Modell V600.

Herausstechend ist der Name „Vlow“ mit „V“. Der Innenraum hebt sich in seiner Ausgestaltung nicht wesentlich von anderen Anbietern ab und macht insgesamt einen angenehmen Eindruck.

Holz und Farben sind harmonisch aufeinander abgestimmt. 

Die dreiteilige, mit Lattenrost unterfederte Matratze, weist auf den Klassenvergleich zu Pössl hin.

Ob die professionelle Befestigungsmöglichkeit für Fellnasen ein Losreißen und Reinspringen verhindern kann, hängt sicherlich von Größe, Kraft und Engagement des Vierbeiners ab. Der Start für Carado im Kastenwagensegment ist erfolgt. Erst der Zuspruch der Käufer wird entscheiden, ob sich der Erfolg aus der GfK-Klasse auch auf die Kastenwagenserie übertragen lässt.


California XXL

DER Campingbus aller Campingbusse erhält in einer Studie als Showcar ein Upgrade zum XXL.

Wir hatten das Glück, dieses „Studien-Objekt“ kurz, aber mit exklusiver Betreuung eines Mitglieds des Entwicklerteams, anzuschauen.

Der neue sechs Meter lange Crafter dient als Basisfahrzeug und erhält eine formschöne GfK-Haube. Das bereits beim Bulli eingesetzte zweifarbige Design setzt einen Akzent mit Wiedererkennungswert.

Dieses Fahrzeug ist als Vier-Schläfer konzipiert. Ein Dachbett für die Kinder kann recht einfach hervorgezogen werden. Im Heckbett wird längs gelegen. Es erhält durch den „Entenhintern“ die notwendige Länge, damit auch Bad und Dinette ausreichend groß dimensioniert sind.

Darunter befindet sich die nur in Hockhaltung von außen zugängliche Heckgarage.

Eine Durchladeoption für Surfbretter oder ähnliches in den Innenraum ist gewährleistet.

Viele kleine Gadgets und technische Spielereien haben Eingang in die Studie gefunden. So zum Beispiel ein integrierter Beamer (leider kein Foto), eine eingebaute Espresso-Maschine oder auch ein elektrisch absenkbarer Herd (siehe Video-Clip).

Auch wenn manches nur Studie bleiben sollte, merkt man den Entwicklern den Spaß am Detail an und es bleibt zu hoffen, dass einige Ideen es in die Serienproduktion schaffen. Auch die kühle Farbgestaltung ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Aber alle, die von außen nur den „Entenarsch“ sehen und den Kopf schütteln, sollten die Chance nutzen, und sich im Inneren umsehen. Das könnte tatsächlich zur Versöhnung mit dem ausladenden Hinterteil und der Kopfbeulen-Garantie des Heckstauraumes führen.  

Unser diesjähriges Messe-Highlight verdanken wir im Übrigen VW! Bei Inaugenscheinnahme der Außenstauklappe für die Kassetten-Toilette sagte der freundliche Mitarbeiter die folgenden Worte…..

Einfach mal zur rechten Zeit die Aufnahme mitlaufen lassen…. ;-)

Im Übrigen finden sich, ebenso zentralveriegelt, kleine Klappen, jeweils links und rechts am Ende des Fahrzeugs. Auf einer Seite sind alle Eingänge beherbergt (Strom, Wasser, etc.), auf der anderen alle Ausgänge.

Wer nicht die Gelegenheit hatte, dieses Jahr zum Caravan-Salon nach Düsseldorf zu kommen um den California XXL zu bestaunen, der hat die nächste Möglichkeit vom 16.-24.09.2017 auf der IAA in Frankfurt.

Über Claudia und Volker

Wir sind Claudia, Volker und Hund Gemma vom Reiseblog UMIWO und sind als Teilzeitreisende seit 2005 mit dem Campingbus in Europa unterwegs. UMIWO versorgt Campingbegeisterte mit Reise- und Testberichten auf unterhaltsame, humorvolle und authentische Weise. Da uns das Reisen sehr inspiriert, möchten wir die Erlebnisse, Eindrücke und Emotionen in diesem Blog ausdrücken und so den “Spirit” mit anderen teilen. Feedback, Kommentare und Live-Kontakte bereichern darüber hinaus unser Wissen, Entwicklungsmöglichkeiten und setzen Anreize für künftige Ziele. Mit über 600 Artikeln ist UMIWO ein in der deutschsprachigen Blogosphäre bereits seit 2010 geführter Blog.

One Reply to “Caravan Salon 2017 – News & Stories – Teil 2”

  1. Thorsten

    ‚Die enge Konstruktion der Dinette in einem 5,98 Meter langen Campingfahrzeug wirkt unbefriedigend.‘

    könnte aber auch an den ‚Jahresringen in der Köpermitte‘ liegen ;-)

    Generell stimme ich Dir zu, die Dinetten in den Kästen unter 6mtr Gesamtlänge, ignorieren eindeutig die physichen Gegebenheiten des heutigen (männlichen) Mitteleuropäers um die 50 ;-) (der ja wohl Zielgruppe dieses Segmenst sein wird ;-) ) ,

    Oder gehen davon aus, daß dort die deutlich die weniger beleibte LAG dessselben Platz nehmen wird ;-)

    Wie auch immer, das ist diskriminierend, da muß der Gleichstellungsbeauftragte ran … ;-)

    Antworten

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