Mit dem Wohnmobil durch die Provinz Groningen – Teil 4 – Wir wandeln auf Festungsrouten

Im vierten und letzten Teil unserer Reise durch die Provinz Groningen erreichen wir die Gemeinde Westerwolde nahe der holländisch-deutschen Grenze bei Ostfriesland und können uns beim Besuch von zwei gut erhaltenen Festungen nicht deren Charme entziehen.Obendrein finden wir noch einen tollen Stellplatz, den wir hier beschreiben und empfehlen. Groningen ist für einen Kurzurlaub eine echte Empfehlung!


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Am Ende unserer Reise durch die Provinz Groningen erreichen wir den schönen Kreis „Westerwolde“. Unweit der deutschen Grenze liegt die seit 2014 mit dem internationalen Gütesiegel „Cittaslow“ (langsame Stadt) verliehene Kommune, die in Bezug auf Lebensumgebung, Landschaft, regionale Produkte, Gastfreundschaft, Umwelt, Infrastruktur, Kulturgeschichte und Erhalt der Identität eine führende Rolle einnehmen.

Der nette Wohnmobilstellplatz „Turfstee“ am Ortsrand vom wohlklingenden Ort Oude Pekela hat uns die letzte Nacht in Groningen eine ruhige Nacht beschert.

Schöne Spaziergänge mit Gemma locken uns entlang der kleinen Kanäle und Felder.

Das runde Gebäude auf dem Stellplatz dient neben der Anmeldung auch als Wohnhaus und besticht mit seiner besonderen Bauform und Fassadenart den „Charme“ der 60er.

Das Betreiberpaar, Andre & Betty, ist sehr nett und herzlich.
Heute stehen zwei Festungen auf dem Programm. Wir starten unseren Trip im beschaulichen Örtchen Oudeschans.

Oudeschans von oben – Foto Google Maps

Auf dem Google Maps Foto erkennt man sehr schön die sternenförmige Geometrie der Festungsanlage, die den Ort schützend umschließt.

Auf dem am Ortsrand gelegenen Parkplatz kann man das Womo gut abstellen und ist fußläufig in wenigen Minuten auf der schönen Wandelroute.

Sehr schön kann man hier auf der ausgeschilderten Route spazieren, die entsprechend durchnummeriert ist.

Mit viel Liebe zum Detail verleihen die nur rund 100 Einwohner dem Ort eine schönen Charakter.

Im Festungsmuseum erfährt man viele Details über die Region sowie deren Geschichte aus dem 16. Jahrhundert.

Wir empfinden den Ort als echtes romantisches Fleckchen Erde.

Auf den Festungswällen sind wir fast einmal um den gesamten Ort gewandert und hatten an jeder Biegung schönste Blicke auf Wasser, Alleen und Felder.

Doch das war erst die erste Festung, die zweite folgt sogleich.

Festung Bourtange Satellitenansicht – Foto Google Maps

Noch einmal deutlich imposanter und geometrischer als Oudeschans präsentiert sich diese fünfeckige Bastion, welche 1593 fertiggestellt wurde.

Das knapp 20 Kilometer entfernte Bourtange stammt auch aus der Zeit des 80jährigen Krieges und wurde, umgeben von Mooren, auf einem Sandrücken erbaut. Wir erreichen die Festung zu Fuß vom Großparkplatz über das nördliche Tor.

Nach dem Eintreten glaubt man, in eine andere Welt zu tauchen. An diesem September-Wochenende ist hier „Herfstmarkt“ (Herbstmarkt) und daher eine ganze Menge los.

Viele Händler und Stände präsentieren neues und altes. Es duftet köstlich nach allerlei leckeren Mahlzeiten.

Auf dem zentralen Marktplatz in der Festung steppt der Bär. Alles ist total entspannt. Die Folkband legt sich ins Zeug und versprüht gute Laune.

Nicht so entspannt dürften sich damals Bösewichte auf dem Folterinstrument des „Spanischen Pferds“ gefühlt haben.


Das Spanische Pferd ist ein Folterinstrument, welches in der Frühen Neuzeit in Europa, unabhängig davon aber auch in Japan und China angewandt wurde. Der Name verbindet das Instrument mit der Spanischen Inquisition, obwohl es nur in einzelnen Regionen eingesetzt wurde, nicht jedoch primär in Spanien oder im Rahmen der Inquisition. Das Gerät bestand aus einem nach oben keilförmigen Holzbock, oft auch mit Metallzacken versehen, auf den die Folteropfer mit gespreizten Beinen gesetzt und gefesselt wurden, wobei deren Füße den Boden nicht berühren konnten und daher das gesamte Körpergewicht zwischen den Beinen getragen werden musste. In manchen Fällen wurden demnach auch Gewichte an die Füße gehängt. ( Quelle: Wikipedia)


Mit einem Ticket über 8 Euro pro Person kann man sich viele an diesem Wochenende geöffneten Museen anschauen.

Wir möchten aber hoch hinaus auf die Festungswälle und die Geschütze bestaunen.

Auch andere Kaliber wurden hier damals über dem Burggraben zur Abwehr der Feinde benutzt.

Wer als Angreifer von unten hier hinauf schaute, dürfte mit Sicherheit ein paar nette Grüße aus dem nicht ganz „Stillen Örtchen“ von oben zu erwarten haben.


Für uns geht mit dem heutigen Tag die Reise durch die schöne Provinz Groningen zu Ende. Wir konnten unglaublich schöne Orte und Landschaften erkunden. Groningen bietet viel für seine Besucher, wirkt aber nie zu touristisch und kommerziell. Wir empfehlen als Reisezeit den Frühling oder so wie bei uns, den Herbst. Dann besteht auch immer noch die Chance auf einen schönen Wohnmobilstellplatz.
Wir werden bestimmt bald mal wieder zurückkehren, denn es gibt noch eine Menge zu sehen.


Weiterführende Links

Zur Tourübersicht mit allen Teilen

Wohnmobilstellplatz „Camperpark Turfstee“ bei Oude Pekela (zur Betreiber Seite)

Gemeinde Westerwolde (zu Wikipedia)

Festung Oudeschans (zu Wikipedia)

Sehr schöne Infoseite der Gemeinde Westerwolde, u. a. zu den beiden Festungen (zu Westerwolde.nl auf Deutsch)

Gütesiegel „Cittàslow“(zu Wikipedia)

Über Volker

Ich bin Volker vom Reiseblog UMIWO und als Teilzeitreisender seit 2005 mit dem Campingbus in Europa unterwegs. UMIWO versorgt Campingbegeisterte mit Reise- und Testberichten auf unterhaltsame, humorvolle und authentische Weise. Da mich das Reisen sehr inspiriert, möchte ich meine Erlebnisse, Eindrücke und Emotionen in diesem Blog ausdrücken und so den “Spirit” mit anderen teilen. Feedback, Kommentare und Live-Kontakte bereichern darüber hinaus mein Wissen, Entwicklungsmöglichkeiten und setzen Anreize für künftige Ziele. Mit mehr als 600 Blogbeiträgen und über 3.000 Followern auf diversen sozialen Plattformen ist UMIWO ein in der deutschsprachigen Blogosphäre bereits seit 2010 geführter Blog.

2 Replies to “Mit dem Wohnmobil durch die Provinz Groningen – Teil 4 – Wir wandeln auf Festungsrouten”

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