Viele Leser, die uns schon länger folgen, kennen bereits unsere Challenge zum Jahreswechsel. Schaffen wir es endlich ein böllerfreies Silvester in Deutschland zu erleben? Hier kommt ein neuer Versuch!
Wir machen nach unserer ►9tägigen Christmas Tour 2019 nur für zwei Nächte zuhause halt, da unsere Brötchengeber am 30. Dezember noch einmal unsere Arbeitsleistung benötigen. So starten wir am Silvestermittag, wie bereits schon immer in den Vorjahren, zu unserer Challenge, um hoffentlich einen böllerfreien Jahreswechsel zu erleben.
Das Wetter verspricht jedenfalls ruhig zu werden. Kein Sturm-, Schnee- oder Regenszenario hält uns ab, mit unserem Columbus loszufahren. Einzig Claudia „schwächelt“ gesundheitlich ein wenig. Aber ein Blick in meine entschlossene Mine verrät ihr, dass es zwecklos ist, an dem „Tag der Tage“ sich eine „UMIWO Krankschreibung“ ausstellen zu lassen. Ist doch unser Dr. Camp aktuell in Holland im Urlaub…
Los geht es auf der A2 Richtung Osten. In diesem Jahr 2019 haben wir so einige Tage in den ostdeutschen Bundesländern verbracht und viele schöne Reiseerlebnisse gesammelt. Nach langer Recherche via Google Maps und Maps.me habe ich einige interessante POIs (Points of Interests) markiert, die wir nun abfahren werden. Kurz hinter Braunschweig geht es auf der A39 Richtung Norden und an Wolfsburg vorbei. Kreisfreie Städte sind ja irgendwie seltsam. Überall liest man Wolfsburg hier, Wolfsburg da und denkt: Meine Güte, ist das eine Riesenstadt. Aber es sind ja auch nur kleine „Käffer“, die eingemeindet wurden.
Böllerfreies Experiment im Drömling
Für unser heutiges böllerfreies Experiment haben wir uns das Naturschutzgebiet „Drömling“ herausgesucht. Also natürlich am Rande, nicht innerhalb, da es zu recht verboten ist, ohne Sondergenehmigung hineinzufahren. Aber auch die Umgebung der Naturschutzgebiete im Allgemeinen werden nach unseren Erfahrungen nicht von Knallwütigen heimgesucht. Wer unsere umfangreiche Abhandlung zur Suche eines böllerfreien Übernachtungsplatzes lesen möchte, findet sie ►hier.
Genau das Kriterium „wenig besiedeltes Gebiet“ soll auch heute wieder Erfolgsfaktor sein, um ruhig und entspannt mit unserer Gemma das neue Jahr zu begrüßen. So erreichen wir den mit kleinen Entwässerungskanälen durchzogenen Rand des Drömlings. Die eigentlichen Anfahrtswege der anvisierten Ziele direkt am Mittellandkanal, der den Drömling durchzieht, sind dann doch mit Verbotsschildern belegt. So fahren wir an durchfahrtsfreien hin- und wieder matschigen Wegen an den Kanälen entlang.
Zeitweise ist es wirklich rutschig und wir sind wieder einmal froh, nicht allzu breit und hoch zu sein. Die durch die verstärkten Goldschmitt Federn etwas aufgebockte Vorderachse schafft auch „unten herum“ etwas mehr Freiheit, um einige herumliegende Äste und Huckel ohne Schäden an den Unterbauten zu überfahren. Schließlich landen wir nach relativ kurzer Suche an einer weitläufigen Kreuzung, die für unseren 6 Meter langen Columbus ein ausreichend großes und befahrbares Areal für die Übernachtung bietet. Der Untergrund wird vorher natürlich genauestens inspiziert. Wir wollen ja keine bösen Überraschungen erleben.
Außer zwei Hundespaziergängern und einem Jogger ist hier nix los. Genauso soll es sein. Die Sonne bietet uns noch eine schöne Stimmung. Aber es geht eine kühle Brise, die nicht wirklich zum langen „außerhäuslichen“ Verweilen einlädt. Das Niedermoor scheint hier einen zusätzlich kühlenden Effekt zu entwickeln. Natürlich wird es früh dunkel, doch der Himmel bleibt zunächst noch klar und wir bestaunen das dunkle Firmament mit dem Sternenteppich. Die Lichtverschmutzung ist hier durch die dünne Besiedlung in der Nähe der ehemaligen Grenze zwischen Ost und West äußerst gering. Nur der Mond sorgt zunächst noch für die einzige „Straßenlaterne“.
Wir kuscheln uns mitsamt Hund in unsere Koje und „netflixen“ bei bestem Internetempfang, während unsere Dieselheizung leise vor sich hin tuckert. Unser Hund wurde bereits schon einige Tage vorher mit dem ►Relax-Liquid von vet-concept gegen ihre Schreckhaftigkeit „gepimpt“. Doch eine richtige Verbesserung können wir bei unserem Dackelmix nicht feststellen. Dann fahren wir mal etwas stärkere Geschütze auf: Es gibt Eierlikör! Zwei Teelöffel davon werden eifrig abgeschleckt. Eine halbe Stunde später geht dann die Silvesterparty voll ab und es sieht dann so aus:
Nicht böllerfreies aber böller-reduziertes Silvester
Noch sind wir guter Dinge. Auch durch Claudia’s Angeschlagenheit und unserer generell frühen Schlafenszeit schalten wir schon 1 Stunde vor Mitternacht das Licht aus und schlummern ein. Hund darf natürlich an Silvester weiter bei uns im Bett schlafen. Doch pünktlich zu Mitternacht sitzt sie hechelnd im Bett und weckt uns. Ja, es gibt wieder diese leisen Piffs und Paffs, so wie bereits ►im Jahr zuvor. Und das mag Gemma mal wieder gar nicht. Doch sie wirkt nicht ganz so stark gestresst. Scheinbar müssen die kleinen Mittelchen doch etwas gewirkt haben. Wir haben von einer Leserin via Facebook (Danke Martina!) noch den Tipp erhalten, spezielle Bachblüten Globuli mal zu benutzen (►CaniComplete Beruhigungsmittel bei Amazon*). Wir berichten darüber demnächst an passender Stelle.
Der Spuk der leicht hörbaren Böllerei ist dann auch wirklich nicht lang, doch es reicht mal wieder für unseren sensiblen Dackelmix ein wenig in Stress zu kommen. Wir stehen zwischen 2 und 5 Kilometer von ziemlich kleinen Siedlungen entfernt, dennoch trägt das flache Land die lauten Böller hörbar bis an unseren Platz. Somit können wir auch dieses Jahr nicht von einem böllerfreien aber böller-reduziertem Silvester sprechen. Alleine die Umgebung hier im Drömling ist magisch. Zumal wir am nächsten Morgen im geisterhaften Nebel und Raureif unseren morgendlichen Dogwalk absolvieren und da ist es absolut ruhig. Bis auf ein paar Kraniche hören wir wirklich nur die Stille.
Wir treten die Rückfahrt nach Hannover an und haben zeitweise durch den Nebel nur eine Sicht von maximal 50 Metern. Doch die Sonne kämpft sich im Laufe der ruhigen und verkehrsarmen Rückfahrt über die Bundesstraße 188 immer wieder durch und beschert uns tolle Stimmungen.
So startet nun dieses neue Jahr 2020 für uns mit einem schönen ersten Kurztrip und wir freuen uns schon riesig auf neue Reiseerlebnisse, Begegnungen und viel Entspannung. Unser Blog wird übrigens im Sommer 10 Jahre alt. Wir überlegen, dies zu feiern und werden in Kürze darüber noch einmal berichten.
Wir wünschen euch allen ein traumhaftes Jahr 2020! Genießt das Reisen, ob alleine oder mit euren lieben Zwei- und Vierbeinern!
Wir hoffen auch für 2020 wieder, ein böllerfreies Silvester genießen zu können!
Claudia, Volker und Gemma
