Work and Travel Tour über Ostern 2024 im Norden Teil 1

Neue Abenteuer auf vier Rädern: Unser nächstes Ziel nach unserer angenehmen Woche in Bayern und dem Allgäu im Februar 2024? Eine ausgedehnte Reise durch Nordfriesland sowie Dänemark im März, die ganze drei Wochen dauern wird! Dieses Mal planen wir eine einzigartige Mischung aus Arbeit und Reisen, ganz im Stil von „Work and Travel“.


Nachdem wir bereits Anfang Februar 2024 für eine Woche in Bayern sowie im Allgäu unterwegs waren, steht für den März eine etwas längere Tour an. Geplant sind dieses Mal sogar 3 Wochen, die wir im Mix á la „Work and Travel“ absolvieren wollen. Wie man selbst im Kastenwagen zu zweit arbeiten kann, haben wir bereits schon in einem Video gezeigt. Worauf wir dabei aber sitzen, noch nicht. Ein sehr bequemer und einstellbarer ►Bodenstuhl (*Link zu Amazon) hilft Claudia nun noch ergonomischer auf dem Querbett die Arbeiten am Laptop zu erledigen, während  Volker vorne in der Dinette arbeitet.

Durch die Länge der Reise als auch das gemeinsame Arbeiten im Van ist die Vorbereitungsphase dieses Mal deutlich aufwändiger als für einen puren Urlaub, denn beim gleichzeitigen Arbeiten von 2 Personen an Laptops gibt es einiges an weiterer Hardware mitzunehmen, um effizient arbeiten zu können. Auch gilt es, mit mehr Sorgfalt die Kleidung zu verräumen, damit man auch alles unterbringen kann und auch später wiederfindet.

Für Kleidung und anderer Utensilien hat Claudia kürzlich bei IKEA die ►PURRPINGLA Körbe (textil/beige, 25x20x20 cm) gefunden, von denen bis zu 3 in einem Dachschrank Platz finden. Da sie leicht sowie flexibel sind und zwei praktische Griffe haben, lassen sie sich sehr schnell aus dem Schrank ziehen, um etwas zu entnehmen oder hineinzulegen. Endlich hat das Chaos in den Schränken ein Ende, denn nun fahren 15 dieser genialen Teile mit und sparen uns jede Menge Zeit beim Suchen und Finden.

Was auch noch unbedingt vor Antritt der Reise und generell zum Saisonstart im März ansteht, ist der Ölwechsel sowie der TÜV. Ein paar kleine Kratzer in den Seitenfenstern werden dann auch noch wegpoliert. Neben der jährlichen Hauptuntersuchung (wir sind als LKW mit max. 4,25 to unterwegs) steht bei der Dekra auch die zweijährige Gasprüfung an. Da unser Columbus nun 10 Jahre alt ist, müssen vorher noch der Druckminderer und der Gasschlauch zwischen Flasche und Gasleitung getauscht werden. Hier fängt schon das erste Problem an: Der Gasschlauch ist so fest verschraubt, dass unter Aufbringung aller Kräfte nur der Prüfer die Verschraubungen lösen kann. Doch dann kommt das 2. Problem auf: Der von mir beigestellte neue Schlauch passt von den Anschlüssen nicht. Es hätte zweimal ein Innengewinde sein müssen, aber ich halte einen Schlauch mit je einem Innen- und einem Außengewinde in meinen Händen! Mist, okay, hier gibt es gleich fußläufig den Womohändler Holiday Heinz. Der sollte so einen Schlauch doch eigentlich vorrätig haben. Um es kurz zu machen: Es dauert eine geschlagene Stunde, bis ich endlich den richtigen Schlauch erhalte. Bis dahin drückt mir das Personal immer wieder falsche Schläuche in die Hände. Nur mittels eines angeschraubten Adapters (siehe unterer Schlauch, oberer Schlauch ist das Original) kann man mir schließlich aus der Misere helfen. Doch die TÜV- und Gasprüfung verläuft anschließend erfolgreich und ich erhalte die begehrten Plaketten.

Ach ja, einen habe ich noch! Unsere Perfect Van Trenntoilette musste vor Fahrtantritt auch noch nachgebessert werden. Das Ausgießen des Urintanks verursachte immer unschönes Schwappen, da keine Luft in den Tank nachfließen konnte. Grund dafür waren vier verstopfte Bohrungen (Fertigungsmangrl), die ich noch schnell mittels Bohrmaschine freimachte. Nun fließt der „Saft“ wieder gluckerfrei ohne die Umgebung unter „Wasser“ zu setzen.

Endlich geht es eine Woche danach los. Nach einem Samstag voller Räumen und Verstauen ziehen wir am frühen Abend los. Neben dem üblichen Diesel tanken, brauchen wir noch Wasser, da der Tank während längerer Reisepausen bei uns immer entleert wird. Manchmal erledigen wir das Befüllen und Schleppen der Gießkannen auch direkt aus der Wohnung heraus (ich schleppe dann immer 5 mal zwei Kannen gleichzeitig zum Camper). Doch „unser Stellplatz“ in Rodenberg dient uns schon lange als Servicestation für das Ver- und Entsorgen. Auch für kurze Pausen, auf der Rückfahrt oder als Transferplatz hat er uns schon große Dienste erwiesen. Und auch dieses Mal nutzen wir ihn dafür. Da es schon länger dunkel ist und eine Menge Fahrzeuge den Platz bereits bevölkern, denken wir zuerst, er wäre vollständig belegt. Doch als ich während des Befüllens des Wassertanks meinen Blick über den Platz schweife, erspähe ich noch eine Lücke zwischen zwei riesigen Fahrzeugen. Die beiden Liner sind deutlich länger als die Parzellen und mussten daher sogar schräg parken, dadurch schrumpfte optisch die Größe der noch leeren Lücke. So kuscheln wir uns zwischen die beiden Giganten, welche uns am nächsten Morgen auch noch das Sonnenlicht verweigern.

Ich absolviere dann mit Ernie noch eine Runde rund um den Wohnmobilstellplatz. Hier gibt es sogar einen großen Hundeauslauf. Für ein Gewerbegebiet haben sich die einzelnen Firmen richtig Mühe gegeben. So findet man neben schönen Fachwerkhäusern einige interessante Skulpturen.

Doch für uns geht es nun endlich auf die Autobahn gen Norden. Mit üblichem Stop and Go tuckern wir wie üblich entlang des Hamburger Hafens und dann in den Elbtunnel. Kurz nachdem wir auf der A23 Richtung Heide fahren, lässt die Verkehrsdichte nach und wir machen noch einen kurze Mittagspause auf dem begrünten kostenlosen Parkplatz am ►Arboretum Ellerhoop, wo wir unsere üblichen Stullen mampfen und die Sonne an der offenen Schiebetür geniessen. Als wir wieder starten und bereits auf die A23 gefahren sind, hören wir ein sehr lautes in verschiedenen Tonlagen ertönendes Brummen aus dem rechten Bereich des Motorraums. Wir sind verwirrt, fahren sofort die nächste Ausfahrt runter und steuern einen Parkplatz an. Jetzt bei langsamerer Fahrt und schließlich im Standbetrieb bei immer noch laufendem Motor ist das Dröhnen gefühlt noch lauter. Was ist hier los? Nach dem Ausstellen des Motors ist auch mit dem Brummen sofort Ruhe eingekehrt. Nach dem Öffnen der Motorhaube und Anstellen der Zündung ist die Quelle schnell gefunden. Der rechte Scheinwerfer ist der Übeltäter. Scheinwerfer? Wie geht das denn? Nach kurzer Konsultation von Dr. Google wissen wir es sogleich. Es kann nur der im Scheinwerfer eingebaute Stellmotor sein. Also keine Gefahr für Fahrzeug und Reisende. Doch das nervige Geräusch begleitet uns in verschiedenen Tonlagen und Fahrsituationen immer wieder. Manchmal ist auch kurz Ruhe. Warum und weshalb das so ist, erfahren wir dann noch später.

Schließlich erreichen wir gegen späten Mittag Sankt-Peter Ording, welches jetzt Mitte März 2024 noch wie im Winterschlaf wirkt. Der ►Reisemobilhafen St. Peter-Ording wird uns dann für die kommenden drei Nächte beherbergen. 

Zwar nimmt der Platz pro Nacht mit zwei Personen aktuell 25 Euro zzgl. Wasser, Strom, Dusche und Entsorgung der Toilette. Doch alles ist gut gepflegt und funktionell. Auch ist der Platz wenig gefüllt, so dass wir uns in einen ruhigen Bereich stellen können, denn die nächsten zwei Tage müssen wir mobil arbeiten und brauchen daher Ruhe und eine gute Infrastruktur. Denn wenn man im Camper arbeitet, müssen die anderen zeitaufwändigen Aufgaben rund um das Wohnen schnell und einfach verrichtet werden.

Eigentlich wollten wir nach der ersten Nacht mit dem Camper, wie schon früher, tagsüber am Böhler Strand stehen und dort arbeiten, doch dieser steht aktuell ziemlich unter Wasser. So postieren wir uns vor der Strandzufahrt auf einem Parkplatz und unternehmen in den Arbeitspausen schöne Spaziergänge mit Ernie bis zu den Pfahlbauten und genießen die Bewegung an der frischen Luft.

Am letzten Nachmittag satteln wir am Stellplatz nochmal die Fahrräder, setzen Ernie in seine neue Transportbox und radeln durch den Ortsteil „Dorf“ zum Ortsteil „Bad“. Hier wurde in den letzten Jahren eine Menge modernisiert. Eine schöne neue Promenade ist dabei entstanden. Wie sie jetzt aussieht, könnt ihr bald in unserem YouTube Video zu dieser Reise anschauen.

Wir haben etwas Hunger und stillen diesen mit DER Spezialität bei dem hiesigen Gosch: Currywurst mit Pommes 🤣 Während gerade noch ein kurzer Schauer durchgeht, beobachten wir das Treiben auf der überdachten Terrasse, die üppig mit Heizstrahlern ausgestattet ist. Bei dem aktuellen Mützenwetter ist die Wärme recht angenehm. Dann geht es über die lange Seebrücke bis zum Hundestrand. Ernie ist von der Weite und den anbrandenden Wellen stark beeindruckt. Doch er ist wie immer sehr neugierig und kommt langsam in Fahrt. Das wird noch ein schöner Sommer, wenn er sich hoffentlich auch mal richtig ins Wasser trauen wird.

Am nächsten Morgen haben wir endlich ein paar Tage frei und satteln das Womo. Bei Sonnenschein verlassen wir SPO. Wir kommen bestimmt bald mal wieder. Es war gerade jetzt weit vor Ostern noch recht angenehm leer. Heute geht es für uns nach Handewitt. Das Problem „brummender Scheinwerfer“ muss schließlich gelöst werden. Wer uns folgt, erinnert sich eventuell an den Tausch der beiden Scheinwerfer im August 2023. Hierbei war ja Wasser in den rechten Scheinwerfer gelangt und auch der vergilbte Kunststoff sah nicht mehr so chic aus. Da die Scheinwerfer damals bei eBay bestellt und vom Autoteilehändler Augustin Group GmbH geliefert wurden, gibt es hierauf hoffentlich noch Garantie. Und da der Händler nahezu auf unserer Route liegt, wurde noch in SPO per Mail nach dem besagten Scheinwerfer im Austausch angefragt. Glücklicherweise ist er auch vorrätig. So machen wir nach einem kurzen Zwischenstopp in Husum bei einem DM Drogeriemarkt im Handewitter Scandinavian Park Halt und kaufen den passenden Scheinwerfer, um den Defekten anschließend mittels Garantieantrag wieder abzugeben.

So packe ich unser Werkzeug direkt vor dem Laden aus und tausche flugs den defekten gegen den neuen Scheinwerfer. Und die Ursache für das Brummen scheint wohl dabei auch gleich gefunden zu sein. Wie schon beim Wassereinbruch des gleichen alten Scheinwerfertyps im August 2023 ist auch dieses Mal Wasser in den Scheinwerfer gelangt, was wohl für den Defekt/Kurschluss des Stellmotors verantwortlich ist. Auch wie im letzten Jahr hat sich der gummierte Deckel zum Verschließen der Wechselöffnung für das Leuchtmittel von alleine gelöst und lag hinter dem Scheinwerfgehäuse im Motorraum. Auch dieses Problem scheint nach Recherche in einschlägigen Foren gängig zu sein, woraufhin viele Ducatofahrer den Deckel mittels Silikon oder Kabelbinder fixiert haben, damit sich dieser nicht wieder löst. Das muss ich dann auch noch unbedingt erledigen.

Nach der Aktion sind wir dann auch endgültig reif für die Insel! Bei bestem Wetter steuern wir mit einem kurzen Einkaufsstop in Niebüll endlich Römö an. Die Weite und der Sonnenschein machen gleich gute Laune, während wir über den Damm den größten Sandkasten für Womofahrer erreichen. Der letzte Besuch liegt schon fast wieder 2 Jahre zurück. Hier waren wir noch mit unserer Gemma über Pfingsten auf dem riesigen Stellplatz Oasen Autocamperplads. Jetzt sitzt Ernie in seiner Box und darf ein erstes Mal Römö Luft schnuppern. Und das Beste: Der Stellplatz mit weiter über 200 Parzellen liegt nahezu leer in der Sonne! Wir suchen uns den Platz #160 weit weg von allen anderen wenigen Fahrzeugen und genießen das sprichwörtliche Freistehen auch hier einmal. Das wird sich sicherlich dann zu Ostern schlagartig ändern.

Am Abend geht es nochmal schnell zum Südstrand. Doch auch hier ist nahezu „Land unter“. Nur einige mutige Camper oder Allradfahrzeuge trauen sich auf den Strand, während wir gerade noch einen Parkplatz auf sicherem Grund oberhalb des Strands ergattern. Nach den ganzen Erledigungen und über 200 Kilometer Fahrstrecke tut es gut, sich auf dem glatten Untergrund zu bewegen und dabei die Sylt Fähre optisch getäuscht über den Strand fahren zu sehen. Ernie wird dabei das Apportieren beigebracht. „Los Ernie, hol den Ball!“

Tags drauf erwandern wir wieder unsere Vraby Klitplantage. Der Rundweg auf der gelben Route ist einfach immer wieder schön. Gerade heute bei bestem Sonnenschein ist es nur traumhaft. Man sieht auch hier, wieviel Wasser in den letzten Monaten der Natur zugesetzt hat. An einigen unbefestigte Wegen müssen wir riesigen Pfützen ausweichen. Auch sind einige Sitzbänke zusammen gebrochen, worauf wir unseren Pausensnack nicht wie sonst auf einer Sitzgelegenheit einnehmen können. Doch zurück am Bus harren wir dann im Windschatten bei kühlen 8 Grad auf dem Campingstuhl aus und genießen einen heißen Kaffee, während Ernie den natürlichen Vorzeltteppich in der dänischen Frühlingssonne für gut befindet.

 

Nachdem wir uns abends ein paar sehr leckere Toast Hawaii im Air Fryer aufgebackt hatten, hören wir im leicht vom Sturm schaukelnden Columbus, wie der Regen gegen die Karosserie prasselt. Ach wie gemütlich!

Der nächste Morgen empfängt uns leider weiterhin mit Regen und Sturm. Wir hasten schnell gemeinsam zum Sanitärhaus und duschen wieder mal exzellent. Jetzt erst begrüßen wir den Tag sauber und frisch. Nach dem üblichen leckeren Frühstück nutze ich das schlechte Wetter zum Bloggen an diesem Bericht und Claudia backt Müsli-Ecken im ►Air Fryer von Tristar (* Link zu Amazon). Wir können uns schon gar nicht mehr vorstellen, wie wir ohne diese kleine Küchenmaschine vorher gecampt hatten. Dank der 300 Ah Batteriekapazität und auch Plätzen mit Strom können wir nun annähernd alle Backofen-Gerichte damit zubereiten. Selbst hart gekochte Eier sind damit kein Problem. Bei 160°C braucht er dafür 10 Minuten.

Nachdem wir noch kurz V/E gemacht haben, fahren wir zu unserer Lieblings-Pommesbude dem ►Havnekiosken Rømø, wo wir uns eine Riesenportion Pommes teilen. Leider kein Foto gemacht, da sonst die Pommes kalt geworden wären. 😂

Dann geht es standardmäßig noch nach Lakolk, wo wir am Einkaufzentrum parken. Hier starten wir unsere Wanderung einmal über den riesigen Strand bis fast ans Wasser und wieder zurück. Auch wie am Südstrand steht hier heute das Wasser überall auf dem Strand, so dass uns eine Fahrt mit dem Womo nicht gereizt hat. Viele 4×4 Fahrzeuge trauen sich natürlich auf den weichen Sand und zeigen uns hier die Vorteile solcher teuren Gefährte. Darüber dass wir gerade vom heißbegehrten Hymer MLT noch ganz viele Fahrzeuge sehen werden, berichten wir dann im 2. Teil dieses Reiseblogs.

Über Volker

Ich bin Volker vom Reiseblog UMIWO und als Teilzeitreisender seit 2005 mit dem Campingbus in Europa unterwegs. UMIWO versorgt Campingbegeisterte mit Reise- und Testberichten auf unterhaltsame, humorvolle und authentische Weise. Da mich das Reisen sehr inspiriert, möchte ich meine Erlebnisse, Eindrücke und Emotionen in diesem Blog ausdrücken und so den “Spirit” mit anderen teilen. Feedback, Kommentare und Live-Kontakte bereichern darüber hinaus mein Wissen, Entwicklungsmöglichkeiten und setzen Anreize für künftige Ziele. Mit mehr als 600 Blogbeiträgen und über 3.000 Followern auf diversen sozialen Plattformen ist UMIWO ein in der deutschsprachigen Blogosphäre bereits seit 2010 geführter Blog.

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