Unser Christmas-Womo-Trip 2017 in Weimar und „Rudelstadt“ an der Saale

Weihnachten 2017 steht vor der Tür und wir planen einen viertägigen „Christmas-Womo-Trip“. Die Wettervorhersage für den Norden sieht eher windig und nass aus. Auf Wetter Online checken wir kurz die Vorhersage der nächsten Tage. Die Wahl fällt auf: Thüringen! Wir erkunden die „Weimarer Weihnacht“, fahren nach Rudolstadt an der Saale und stehen frei und einsam an der Bleilochtalsperre mit einem gigantischen Blick auf den Stausee.


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Warum gerade Thüringen? Wir haben diesem Bundesland bisher noch nicht all zuviel Aufmerksamkeit geschenkt. Und da im ca. 250 Kilometer entfernten Weimar sogar noch am 23. Dezember der Weihnachtsmarkt geöffnet hat, packen wir am Samstagvormittag unseren Columbus und ziehen entspannt Richtung Südosten.

Am Harzvorland sowie im Kyffhäuser Kreis genießen wir von gut ausgebauten Landstraßen tolle Ausblicke über den Horizont. Ab und zu blickt sogar die Sonne zwischen den sturmgetriebenen Wolken hervor. Einen Vorteil hat das milde und bewölkte Wetter in Thüringen: Es soll über die Feiertage nicht regnen! Und das ist ja schon was!

Wir erreichen Weimar und positionieren unsere Schiebetür in den Windschatten, denn auf dem offiziellen Stellplatz „Hermann-Brill-Platz“ zieht es ordentlich. Im warmen „Kuschel-Columbus“ lässt es sich bei heißem Tee und Weihnachtshits via Spotify gut aushalten.

Dieser innerstädtische Stellplatz hat wenig Charme. In 100 Meter Entfernung verläuft eine tagsüber stark befahrene Straße. Rettungswagen und Feuerwehr düsen alle 30 Minuten aus der nahen Feuerwache vorbei, in der Nacht war es aber ruhig. Trotz der gerade funktionslosen V/E-Station sind die 10 Euro für die nächsten 24 Stunden durch die Nähe zur Altstadt gut angelegt.

Wir schlendern mit unserem Hund in die nur 700 Meter entferne Altstadt und erreichen die „Weimarer Weihnacht„.

+++ Sie ist übrigens auch dieses Jahr noch bis zum 5. Januar 2019 (außer am 24./25.12. und an Neujahr) von 10 bis 20 Uhr geöffnet. +++

Auf der Suche nach etwas Essbarem gibt es hier leider nicht allzu viel Auswahl. Dafür bieten sehr viele Büdchen ihr Kunsthandwerk an.

Eine kleine Eislauffläche sorgt unter der Aufsicht von Goethe und Schiller für actiongeladene Unterhaltung bei so manchem Armruderer gegen die Schwerkraft in Richtung hartem Eisboden. Ein Spaß für Haftpflichtversicherung, Steißbein und die ganze Familie.

Die stilvoll akzentuierte Weihnachtsbeleuchtung lässt den Charme der historischen Bauwerke in einem besonderen Licht erscheinen. Die „Kulturstadt Europas“ gefällt uns!

Auf dem Weg zurück zum Campingbus sehen wir einige schöne Ecken und können uns eine Rückkehr zur Erkundung der historischen Altstadt bei Tageslicht gut vorstellen.

Nach ruhiger Nacht fahren wir weiter südwärts in das gut 10 Kilometer entfernte Bad Berka an der Ilm. Dort schauen wir kurz am gleichnamigen Stellplatz“ vorbei.

 

Das eingezäunte Basketball-Feld mit drumherum gruppierten Papier- und Kleidercontainern finden wir nicht einladend. Ein umherirrender Mensch fragt Volker nach dem Weg zur „Mädchen-Klinik“, die er auch mangels fehlender Ortskenntnis adhoc nicht beantworten kann. Claudia lacht sich schlapp, als wir später via Google Maps herausfinden, dass es die „Meridian-Klinik“ gewesen wäre.

Wir steuern über die Bundestrasse 85 das Saaletal an und finden die Panoramaaussichten auf Berge und Hochebenen sehr schön.

Unsere Fahrt endet in Rudolstadt (ohne „f“).  Wir können uns angesichts Heiligabend einen kleinen Scherz über das Rentier mit der roten Nase nicht verkneifen… Die thüringische Variante „Rudelstadt“ gefällt Gemma besonders gut, während wir über das mundartliche „Rolschte“ schmunzeln.

Der erste Stellplatz-Tipp am Festplatz erweist sich als Niete.

Die direkte Nähe zur Saale entschädigt nicht für den Charme einer LKW Raststätte auf dem durchweichten Gelände. Der abgestellte „Mammographie-Truck“ lenkt uns von weihnachtlichen Gedanken zu sehr ab.

Am Schwimmbad „Saalemaxx“ beziehen wir unser Domizil auf dem Stellplatz, der am äußersten Ende des Parkareals angelegt ist.

Einzig der Linienbus dreht hier einmal tagsüber jede Stunde seine Runde. Der Platz kostet heute 7 Euro (Check-in an der Schwimmbadkasse) inkl. Ermäßigungsgutscheine für den Schwimmbadbesuch.

Wir schätzen uns glücklich, heute mal ganz alleine auf einem schönen Stellplatz zu stehen, klinken uns an den Strom (50 Cent pro kwh) und drehen noch eine Spazierrunde am westlichen Hang durch eine Kleingartenkolonie und ein Neubaugebiet.

Hier hat man einen herrlichen Blick auf das Saaletal mit Rudolstadt

und das imposant hochgelegene Schloss Heidecksburg.

Ab und zu bescheint die Sonne Burg, Berge und Stadt.

Da kommt bei uns festliche Stimmung auf. Traditionsgemäß verleben wir den heiligen Abend bei selbstgemachten Kartoffelsalat und Holunderpunsch.

Am nächsten Tag stillen wir unseren Entdeckungsdrang mit der Weiterfahrt durch das obere Saaletal und erreichen Saalfeld. Ziel soll heute Saalburg an der Bleilochtalsperre sein. Aber der Gott der Umleitungen hat für uns heute eine harte Prüfung vorgesehen. Irgendwie gelingt es uns nicht, via Navi den schnellsten Weg zum Ziel zu erreichen. Eine Durchfahrtsbegrenzung von 2,10 m Breite ohne Wendemöglichkeit lässt uns kurz vor dem Ziel auf einem Wanderparkplatz eine Mittagspause einlegen.

Die Stärkung wird auch dringend benötigt, weil die anschließende Umleitungsfahrt ca. 30 Mehrkilometer beinhaltet. Wir müssen sogar noch 12 Kilometer auf der Autobahn 9 fahren, um endlich in Saalburg anzukommen. 

Aber der Weg hat sich gelohnt. Wir fahren auf das Parkareal des Badestrands mit einzigartigem Blick auf die Bleilochtalsperre. Der ruppige 2° C kalte Wind auf 400 Meter Höhe lässt uns nur für Gemma wegen ausgiebigem Ballspiel draußen verweilen. Dann geht es wieder in den warmen Bus, der leicht in den Böen schaukelt. Wenn wir dabei aus dem Cockpit aufs Wasser schauen, gibt es für uns nichts schöneres. Da ist es, das UMIWO-Feeling! Mit diesem Foto des Tages kriechen wir ins Bett und schauen ein paar Folgen „Pastewka“ auf unserem Tablet-PC und schnökern Süßes.

Da soll einer noch sagen, dass man im Campingbus nicht fürstlich speisen kann: Heute am 1. Weihnachtsfeiertag gibt’s aus der Bordküche klassische Rouladen mit Rotkohl (bereits Zuhause vorgekocht) mit Rotkohl und Kartoffeln.

Am nächsten Morgen begrüßt uns der Himmel mit einem schönen Sonnenaufgang. 

Nach den letzten vielen trüben Tagen ist dieser Lichtblick für uns wie ein kleines Weihnachtsgeschenk.

Wir frühstücken noch ausgiebig, starten dann aber leider schon wieder Richtung Heimat.

Dennoch gewährt uns die Landstraße noch ein paar herrliche Blicke auf den Stausee. Viele schöne Burgen überragen auf den Hügeln den Thüringer Wald.

Über die gut ausgebauten Autobahnen 9 und 4 erreichen wir Gotha, wo wir für den 17. März eine Werksbesichtigung bei Westfalia organisiert haben.

Mehr Infos hierzu folgen in Kürze.

Auch einen Übernachtungsplatz für die „After-Westfalia-Party“ haben wir ausgekundschaftet. Er bietet einen phantastischen Blick auf den Thüringer Wald. Gaststätte gleich nebenan. 

Dieser Stellplatz bei Erfurt wird es aber nicht werden… ;)

Das Wetter schlägt auf einmal unbarmherzig um. Sturm und Regen peitschen von Westen heran. Wir erreichen erholt und den Kopf voller schöner Bilder wieder unser Zuhause bei Hannover. Wenn alles klappt, sind wir auch über Sylvester in einer böllerfreien Region UMIWO! Wir berichten!

Über Volker

Ich bin Volker vom Reiseblog UMIWO und als Teilzeitreisender seit 2005 mit dem Campingbus in Europa unterwegs. UMIWO versorgt Campingbegeisterte mit Reise- und Testberichten auf unterhaltsame, humorvolle und authentische Weise. Da mich das Reisen sehr inspiriert, möchte ich meine Erlebnisse, Eindrücke und Emotionen in diesem Blog ausdrücken und so den “Spirit” mit anderen teilen. Feedback, Kommentare und Live-Kontakte bereichern darüber hinaus mein Wissen, Entwicklungsmöglichkeiten und setzen Anreize für künftige Ziele. Mit mehr als 600 Blogbeiträgen und über 3.000 Followern auf diversen sozialen Plattformen ist UMIWO ein in der deutschsprachigen Blogosphäre bereits seit 2010 geführter Blog.

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