Spätwinter an der Elbe zwischen Wittenberge und Dömitz

Es sind frostige Temperaturen aber die Sonne scheint bei blauem Himmel. Wir beschließen, bereits zum zweiten Mal für dieses Jahr einen Kurztrip zu unternehmen. Ursprünglicher Plan war der Besuch der Havenwelt in Bremerhaven. Da sich aber die Wolkendecke genau westlich der Weser von Nord nach Süd ausgebreitet hat, beschließen wir in Richtung Nord-Osten in das Elbauetal zu fahren. Wir sind ja schließlich flexibel!


Über die A2 geht es an Braunschweig vorbei und dann nordwärts Richtung Wolfsburg. Dort endet die Autobahn, aber die Bundesstrasse 248 ist in einem ausgezeichneten Zustand. Na, da hat sich hier ja der „Soli“ mal bezahlt gemacht. Sie bringt uns über weite Ebenen und schnurgraden Strecken bis kurz vor Salzwedel. Ein wenig haben wir den Eindruck im Landesinneren von Dänemark zu unterwegs zu sein.

Dann fahren wir über die B190 und B189 bis nach Wittenberge. Kurz vor Wittenberge überqueren wir zum ersten Mal die Elbe. Es ist schon sehr beeindruckend, da der Strom durch die letzten Flut immer noch einige Gebiete überschwemmt hat. Da aber zwischenzeitlich wieder strenger Frost eingesetzt hat, sind nun die Uferbereiche mit Eis zugefroren, was bizarre Formen und Effekte hervorruft.

Wir erreichen den Stellplatz in Wittenberge und stellen fest: Er steht unter Wasser, oder besser gesagt „unter Eis“.

Vor dem Restaurant „Zum Fährmann“ stellen wir uns auf den Parkplatz mit Blick auf die Elbe.

Bei schönstem Wetter unternehmen wir einen kleinen Bummel flussaufwärts und erreichen das Gasthaus „Kranhaus“. Dort genehmigen wir uns Kaffee und Kuchen. In dem urigen Gasthaus kommen wir schnell ins Gespräch mit der Serviererin. Sie hatte uns beobachtet, wie wir uns gegenseitig mit unserem Smartphone via Wapedia (ein optimierter Ableger von Wikipaedia für Smartphones) Fakten über Wittenberge vorgelesen haben. Sie erzählt von dem letzten Hochwasser und da sie eine zugezogene Rostockerin ist, war sie sehr aufgeregt, als das Wasser immer mehr anstieg.

Die kleinen Eisschollen stossen zusammen und verursachen geheimnisvoll klingende Sounds. Danach geht es wieder zurück ins Womo.

Von dort senden wir an die Campingbus-Rocker Jürgen und Gaby sonnige Grüße via Sprachmemo via Smartphone. Was die neueste Technik doch alles möglich macht.

Wir haben im Gasthaus „Zum Fährmann“ einen Tisch reserviert und nehmen dort abends ein Essen ein. Das Essen ist durchschnittlich. Anschließend unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang am Fluss unter einem sternenbesäten klaren Nachthimmel, der das Thermometer am nächsten Morgen auf eisige -4° C bringt. Ein traumhafter Sonnenaufgang über der Elbe empfängt uns.

Da wir uns aber mit zusätzlichen Schlafsäcke ausgestattet haben, haben wir nicht gefroren. Volker will noch eine Kanne Frischwasser vom Wasseranschluss zapfen, aber durch den strengen Frost ist der Hahn ist zugefroren.

Danach geht es als Abstecher noch zum stillgelegtem Nähmaschinenwerk Veritas. Volker möchte unbedingt den höchsten sog. Uhrturm Europas sehen.

Danach machen wir uns auf der nördlichen Elbe flussabwärts auf. Wir geniessen die Fahrt bei sonnigem Wetter im Naturpark Elbetal und staunen über die Weite. Viele der Auen sind durch den harten Frost immer noch komplett vereist, was die darin „stehenden“ Bäumen eigenartig aussehen lässt.

Nach ca. 50 km erreichen wir Dömitz an der Elbe. Dort befndet sich bei einem Sportboothafen das Hafenhotel mit Panorama-Restaurant und ein SP direkt an der Hafenzufahrt. Wir suchen uns auf dem ehemaligen Eisenbahndamm einen schönen SP. Das Areal verfügt über mindestens davon. Für pauschal 5 Euro Gebühr erhält man auch Strom inklusive. Durch das Hochwasser im Januar mussten die Anschlüsse jedoch abgebaut werden. Aber momentan befindet sich auf dem höher gelegten Damm noch ein Baustromkasten an dem wir uns anschliessen können. Auch haben wir gesehen, dass Arbeiter bereits die Stromversorgung unterhalb des Dammes wieder herstellen.

Dann erkunden wir weiter das Terrain.

Am Hafen-Hotel befindet sich neben einem Beachbereich und einem Pool noch der kleine Binnenhafen. Momentan jedoch komplett vereist. Bei wärmeren Temperaturen kann man hier sicherlich sehr schön draussen verweilen und über das Wasser schauen. Leider zieht am Nachmittag Hochnebel auf und verdeckt die Sonne sowie den blauen Himmel. Abends besuchen wir das hoteleigene gemütliche und aufwendig gestaltete Restaurant. Eine abwechslungsreiche und nicht zu überteuerte Speisekarte bietet Alles von vegetarisch, fischiges bis fleischiges. Wir speisen delikat und haben es danach nicht weit zum Womo zurück.

Am nächsten Morgen empfängt uns wieder ein roter Sonnenaufgang. Wir entscheiden uns im hoteleigenen sog. „Panorama-Cafe“ in der obersten Etage zu frühstücken. Für 8,50 € p. P. inkl. Gertränke speisen wir ausgezeichnet am reichhaltigen Frühstücksbuffet.

Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf die Elbauen.

Nach dem Frühstück erkunden wir noch in Richtung Elbe den ehemaligen Eisenbahndamm und stehen somit an einem ehemaligen Grenzposten der DDR mit Blick auf die Überreste der Eisenbahnbrücke Dömitz.

Hier befinden sich noch etliche, unbefestigte SP mit direktem Blick auf die Elbe. Die Spuren des Januar-Hochwassers sind jedoch noch gut sichtbar.

Leider endet auch schon wieder unser verlängertes Wochenende und wir müssen uns auf den Heimweg machen. Wir sind uns sicher, diesen Teil Deutschland bald wieder zu besuchen, da es uns sehr gut gefallen hat.

Über Volker

Ich bin Volker vom Reiseblog UMIWO und als Teilzeitreisender seit 2005 mit dem Campingbus in Europa unterwegs. UMIWO versorgt Campingbegeisterte mit Reise- und Testberichten auf unterhaltsame, humorvolle und authentische Weise. Da mich das Reisen sehr inspiriert, möchte ich meine Erlebnisse, Eindrücke und Emotionen in diesem Blog ausdrücken und so den “Spirit” mit anderen teilen. Feedback, Kommentare und Live-Kontakte bereichern darüber hinaus mein Wissen, Entwicklungsmöglichkeiten und setzen Anreize für künftige Ziele. Mit mehr als 600 Blogbeiträgen und über 3.000 Followern auf diversen sozialen Plattformen ist UMIWO ein in der deutschsprachigen Blogosphäre bereits seit 2010 geführter Blog.

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