Ein tierisches Wochenende im Filmtier-Park Eschede
Unser tierisches Wochenende startet mit einem Besuch beim Tag der offenen Tür im örtlichen Tierheim. Wir bewundern das neu errichtete Katzenhaus, in dem sich die Mini-Tiger wirklich gut aufgehoben fühlen können. Interessenten wird es durch große Glastüren leicht gemacht, die künftigen Lebensbegleiter zu beobachten, ohne dass man ihnen gleich zuleibe rücken kann.
Alsbald schieben sich reichliche Massen über das Gelände und sorgen bei den Hunden in Ihren Außenzwingern für reichlich Unruhe. Ein stetes Bell-Inferno stresst die und uns, so dass wir zügig wieder das Weite suchen und aufbrechen zu unserem eigentlichen Ziel des heutigen Tages im Zeichen des Tigers.
Schon bei der Zufahrt hat man an uns gedacht ;-)
Heute ist „Tiger-Fest“ im Filmtier-Park von Joe Bodemann in Höfer/ Eschede bei Celle.
Bereits am Eingang kommt „Tigger“ freundlich winkend auf uns zu – immer bereit für eine Umarmung mit Foto und schenkt uns etwas Süßes aus seinem Körbchen.
Damit ist der Tag doch eigentlich schon wieder gerettet, oder? Das Grinsen sitzt schon wieder im Gesicht und das kleine Kind von einst nimmt begeistert in der Show-Halle Platz und wartet, dass die „Show der Filmtiere“ beginnt.
Und dann kommt einer, der sein Leben ganz den Tieren widmet, dessen ganzes Herz allein für diese Aufgabe schlägt und der schon den ganz Kleinen erzählt, dass man nur mit Tieren arbeiten kann, die einem vertrauen. Man muss ihre Zuneigung gewinnen und sie respektieren. Nichts darf unter Zwang oder gar mit Strafen geschehen. Es sind stets Angebote, auf die die Tiere eingehen oder eben nicht.
Was folgt ist kein Show-Programm mit Kunststückchen auf Kommando sondern Tiere, die Angebote annehmen (natürlich mit Belohnung) oder es dann auch mal sein lassen. Es wird Interessantes über jedes einzelne Tier erzählt. Schon nach kurzer Zeit ist man in der familiären Atmosphäre dieser Tier-Liebhaber voll aufgegangen.
Und dann fliegt da plötzlich ein Bussard knapp über die Köpfe der Zuschauer…
… und durch die Luftdruckwelle hat man den Eindruck, als wäre man selbst das Kaninchen, dass er gleich greift! Aber er zieht nur friedlich seine Bahnen durch den Saal, um dann immer wieder auf dem Arm der Pfleger zu landen. Mit sanftem Rauschen seiner Schwingen erfüllt er die Luft…selber fliegen muss wundervoll sein :-)
Dann sehen wir eine weiße Polarwölfin,
den Friesenhengst Mozart,
eine große Würgeschlange,
Uhu und Luchs.
Und immer wieder wird die Möglichkeit geboten, die Tiere kurz zu streicheln:
Ein Abhärtungsprogramm für beide Seiten!
Das Tier lernt mit einer Situation mit vielen Menschen umzugehen und dass ihm auch andere Personen als die Pfleger recht nahe kommen (für eine Filmproduktion mit etlichen Menschen am Set unerlässlich) und die Menschen haben die Möglichkeit, Ängste zu überwinden und diese würdevollen Tiere ganz aus der Nähe zu bewundern.
Pulsschlag und Kraft eines Tigers unter seinem Fell zu spüren lässt einen unweigerlich wünschen, dass sein Lebensraum nicht weiter zerstört werden darf und man bleibt mit der Frage zurück, was man selbst dafür tun könnte, damit die Aufgabe dieses Tigers als Botschafter in der Zivilisation nicht umsonst gewesen ist…
Die Haut der Würgeschlange ist ganz glatt, dabei leicht strukturiert durch die Schuppen aber handwarm, nicht kalt oder glitschig.
Die weiße Löwin bildet dann die Kulisse für…naja…
..ein Lied, das Joe Bodemann selbst geschrieben hat…“Dafür leben wir“…
Nach einigen Sekunden überwinden wir den „Schlager-Schock“ und schütteln das leichte Fremd-Scham-Gefühl einfach ab. Wir nehmen den Menschen hier sofort ab, dass sie alle ihr ganzes Herzblut in ihre Abreit mit den Tieren stecken und dass der Unterhalt eine große Menge Geld verschlingt, was allein durch Filmproduktionen nicht einzuspielen ist. Also lassen sie sich allerhand einfallen, um die Kassen zu füllen, damit sie das Projekt weiter leben können.
Am Ende der Show kann man sich die Möglichkeit erkaufen, gemeinsam mit dem Tiger auf einem Foto zu sein.
Wir begnügen uns heute mit einem Foto vom Tiger allein, investieren jedoch in den geplanten Ausbau der Wildkatzengehege.
An der Streichelwiese treffen dann die Ziegen aufeinander ;-)
Nasenbär und Kamel sagen wir auch noch Guten Tag,
bevor die Wasser liebende Tigerin Mara nicht nur ihren Ball sondern auch einen Pfleger im Wasser scheuchen darf!
Gott sei Dank ist der junge Mann im Neopren immer schnell genug wieder aus dem Teich heraus, so dass er danach auch noch seine Rolle als Zieh-Papa für ein Gruppe kanadischer Wildgänse ausfüllen kann….er ruft und sie kommen angeflogen und begrüßen ihn dann freudig im Wasser.
Im November werden sie wohl zum großen Flug gen Süden starten….ohne ihren Pfleger.
Ein letzter Gang über das Gelände führt uns wieder an den schlauen Ziegen vorbei…
an den putzigen Erdmännchen
und an den total verpennten Waschbären.
Ein Stil-Leben mit Wäscheleine und Federvieh
liegt am Wegesrand zu den Langohren, deren Fütterung wir knapp verpasst haben.
Der König hat sich schon zur Ruhe begeben.
Kurz vorm Ausgang steht noch ein fleissiger Rasenmäher.
Und schon schieben wir ab, Richtung Übernachtungsplatz, Nienhagen, Stellplatz am Haagensaal.
Hier steht man offiziell und kostenlos mit Wasser und WC-Entsorgung (ebenfalls kostenlos!)
vis-á-vis der Seniorenresidenz. Leider direkt neben einem kleinen Umspann-Kasten (ganz rechts im Bild) :-( Der summt fröhlich vor sich hin. Wir flüchten uns an die andere Seite des Pkw-Parkplatzes.
Dann pilgern wir noch durch den frisch angelegten Sinnes- und Bewegungsgarten
mit seiner interaktiven, analogen Sonnenuhr (der Besucher wirft seinen Schatten, so denn die Sonne schient),
bevor wir die Bordküche anzapfen. Zunächst verbringen wir etliche Minuten damit, die klemmende Verriegelung der Kühlbox dazu zu überreden, uns nicht verhungern zu lassen.
…
Aufatmen – Team UMIWO hat überlebt und eine komplett ruhige Nacht neben dem Altenheim verbracht :-)