Laut Wetterbericht steht ein „frühherbstliches Wochenende“ an (und das schon im August…). Aber in diesem Sommer gab es kaum ein für uns „wohnmobilfreundliches“ Wetter. Entweder war es schwülwarm oder es regnete. Naja, da freuen wir uns dieses Wochenende doch auf die „angenehmen“ 19° C mit böigem Westwind und ca. 2 Std. Sonne pro Tag…. Das halten wir dann zumindestens im Campingbus gut aus…
In den umliegenden Gärten unserer Nachbarn wird bereits mit riesigen Partyzelten den angesagten Regenschauern getrotzt, um wie üblich, möglichst lange draußen sitzend bis spät in die Nacht lautstark zu feiern. Das „motiviert“ uns dann heute so sehr, dass wir uns zwar erst um 19 Uhr, aber dennoch ganz „spontan“ entscheiden, mit unserem Campingbus „Rosi“ zu flüchten. Nach nur 1 Stunde fürs Packen und Einräumen der Lebensmittel und Klamotten cruisen wir schon mit unserer aktuellen UMIWO Playlist laut dröhnend aus dem Autoradio über die Landstraßen der untergehenden Sonne entgegen.
Wir erreichen unseren Stammplatz Leese gerade mit einsetzender Finsternis und sind wie so häufig erstaunt, dass keine andere Womo-Seele da ist. Ausgezeichnet! Auch die Arbeiter an den Fördermaschinen des örtlichen Kieswerkes entschliessen sich für heute Feierabend zu machen. Morgen ist ja schliesslich auch noch ein Tag…
Das Wetter am Samstagmorgen startet gar nicht mal sooooo schlecht…
Nach dem Frühstück reißt plötzlich der graue Himmel auf und Volker springt aus dem Campingbus und postiert in windeseile die Stühle in die Sonne im Windschatten von Rosi. Dort halten wir es über eine Stunde aus und genießen endlich ein wenig Sonne.
Doch das Wetter ist heute leider sehr tückisch. Plötzlich ziehen riesige graue Wolken auf und mit einem „Oh Oh“ flüchten wir schnell in unsere 12 m² wind- und wasserdichte Behausung. Eine kurze aber heftige Dusche zeigt uns, dass Sturmtief „Wilma“ im Anmarsch ist. Wir ziehen aber trotzdem weiter Richtung Norden die Mittelweser hinab.
Wir machen zuerst einen kurzen Halt am „kleinen Maschsee“. Der kleine Bruder von unserem großen Maschsee in Hannover? Noch nie was davon gehört? Wir bis dato auch nicht, aber die Bezeichnung klein stimmt in der Tat. Hier finden Angler scheinbar ein wahres Paradies und können nach vorheriger Anmeldung nach Herzenslust den Fischen beim Tauchen zugucken. Wir können diesem „Sport“ zwar nichts abgewöhnen, dafür erfreuen wir uns an den schönen Seerosen, die in großen Verbänden am Ufer blühen. Dass es hier auch kein entsprechendes „kleines“ Maschseefest gibt, so wie derzeit am großen Maschsee, ist selbstredend… ;)
Als nächste Erkundung steht ein möglicher wilder Stellplatz an der Schleuse Sebbenhausen an. Hier befindet sich eine Staustufe des Schleusenkanals als „Abkürzung“ zur Weser.
Wir hoffen auf eine Möglichkeit bei der Schleuse heute zu nächtigen. Aber unmissverständliche Schilder verweigern uns jeglichen Aufenthalt auf dem Schleusengelände. Naja, kurz gucken und ein Erinnerungsfoto machen, darf ja wohl erlaubt sein…
Wir ziehen weiter und finden es toll, mit welchem Abstand hier die Häuser auseinander stehen. Gerade lesen wir heute auf Facebook, dass die Familie von www.frosch-laster.de sesshaft geworden ist und sich einen Resthof im gerademal von hier 8 km entfernten Wietzen gekauft haben. Zufälle gibt’s…..
Nächster Erkundungs-Spot, den Volker auf Google Maps markiert hat, ist die Weserfähre bei Schweringen.
Hier pustet der Wind ordentlich über die Weser.
Macht uns das etwa so müde, dass wir hier erstmal ein schönes Mittagsschläfchen machen müssen? Ja, sieht so aus. Ausgeruht spazieren wir noch ein wenig am Ufer entlang und finden, dass es die Kühe auf der anderen Flußseite, so wie wir vorhin, genau richtig machen… :)
Wir ziehen jedoch noch weiter zum heutigen Nachtlager, dem Stellplatz Weserblick in Hoya. Zwar bekommen wir keinen der 5 Plätze auf der oberen Terrasse mit Weserblick, aber dafür gibt’s noch ein freies Plätzchen eine „Etage“ tiefer, die ist dann auch so schön gerade, dass wir nicht, wie auf der 1. Terrasse, keilen müssen.
Auch hier ziehen die Frachtschiffe mit Kies beladen (auch liebevoll „Kiesschubser“ genannt) den Fluss entlang.
Am nächsten Morgen geht’s dann zum nächsten regionalen Highlight:
„Die geografische Mitte Niedersachsens“ Na dann, ab durch die Mitte!
Eine Fahne, ein Gedenkstein, ein Schild sowie eine Infotafel zeigen uns hier „eindrucksvoll“, dass wir nun direkt in der Mitte unseres Bundeslandes stehen. Für mehr Infos gibt’s hier ein Info-PDF vom Mittelweser-Navigator (1,3 MB).
Okay, wir versinken nicht gerade in Ehrfurcht. Aber was lesen wir da? Es gibt tatsächlich auch noch den nördlichsten, westlichsten, östlichsten und südlichsten Punkt Niedersachsens? :) Na, die müssen wir bald mal unbedingt besuchen! :) Für heute geht es über viel flaches und windiges Land (sogar durch Wietzen! s. o. Froschlaster) zurück nach Hause. Hier ist dann doch 2 Tage später tatsächlich absolute Ruhe eingekehrt. Die Partyzelte stehen aber noch!
Ob wir nächstes Wochenende wieder losfahren (müssen)??? :)