Das sonnig warme erste April-Wochenende ist perfekt für einen Kurztrip in die nähere Umgebung von Hannover. Knapp 50 Kilometer entfernt, liegt das Kurstädtchen Bad Eilsen, nördlich des Weserberglandes und nahe der Autobahn 2. Wir nehmen für die kurze Route gerne die schönen Landstrassen durch das Schaumburger Land. Kommt mit auf unsere erste Tour mit Sonnenbrille und Hund!
+++ Off-Topic +++ Frühlingswäsche +++
Da unser Campingbus nach dem monatelangen Schmuddelwetter entsprechend schmuddelig daherkommt, machen wir einen kurzen Abstecher zum Autohof Lauenau direkt an der A2.
Auf der Suche nach dem Wohnmobilstellplatz Lauenau (mit leider stillgelegter V/E Anlage) direkt am Autohof, haben wir kürzlich per Zufall ein Wasch Center entdeckt, welches auch Trucks wieder zum Glänzen bringt. Bisher besuchten wir hin und wieder eine Waschanlage nördlich von Hannover nahe dem Flughafen, die für eine grobe Handwäsche inkl. Felgenreinigung und nachfolgendem Waschbürsten stolze 35,70 € verlangt. In Lauenau erhalten wir für nur 19,50 € die gleiche Leistung incl. Unterbodenwäsche und erfreuen uns am ausnehmend netten Personal. Für alle mit kleinem Hunger und Durst sind im Preis sogar ein Kaffee und eine Bockwurst mit inbegriffen („Truckerfrühstück“). Der Wagen ist wieder blitzblank sauber und strahlt mit der Sonne um die Wette!
+++ Off-Topic Ende +++
Weiter geht es Richtung Westen nach Bad Eilsen (hier geht’s zur guten und umfangreichen Webseite) . Das kleine Städtchen mit ca. 2.200 Einwohnern ist seit Jahrhunderten berühmt für seine Schwefelquellen, welche im Volksmund auch gerne als „Stinkequellen“ betitelt werden. Sie zählen zu den besten Quellen Europas. Nach einer Sage soll vor Urzeiten ein Meteorit an der Stelle, wo heute die Stadt liegt, eingeschlagen sein. Zum gleichen Zeitpunkt stand an der Stelle des heutigen Kurparks der Teufel, bekam den Meteoriten an die Rübe und hat den Ort sogleich verflucht. Dazu gibt es noch den Wald „tote Haarl“, der auch „der Wald wo die Menschen zum Sterben hingehen“ genannt wird. Diese mythischen Begebenheiten sorgen angeblich dafür, dass Bad Eilsen zur Pilgerstätte für okkulte Vereinigungen und Teufelsanbeter mutierte. So zumindest liest es sich bei Wikipedia. Trotz ausführlicher Internet-Recherche konnten wir jedoch keine weiteren Belege hierzu finden. Ein kurzerhand mit der Bürgermeisterin Christel Bergmann geführtes Telefonat ergab, dass es sich um unhaltbare Gerüchte handelt, die von unbekannten Personen über Bad Eilsen in Umlauf gebracht werden – also kein Grund für dunkel gekleidete Personen mit bestimmten Interessen, sich hier zu treffen ;-) –
Nur 2 Minuten entfernt zum Kurpark befindet sich seit 2014 der Eilser Wohnmobilstellplatz am Remisengelände. Hier wurden zu kurfürstlichen Zeiten in der (jetzt denkmalgeschützten) Remise Kutschen und anderes Gerät untergestellt. Die Kutscher hatten im darüber liegenden Stockwerk ihre Unterkünfte. Heute dient es weiterhin als Wirtschaftsgebäude der Stadt. Es gibt Planungen, in einem Teil des Gebäudes Sanitäranlagen und einen Aufenthaltsraum für die Wohnmobilisten einzurichten.
Die 7 großzügig angelegten und kostenlosen Stellplätze auf feinem Schotter verfügen jeweils über einen Stromanschluss. Zukünftig sollen auf dem südlichen Geländeteil noch weitere Stellplätze angelegt werden.
Direkt angrenzend zu den Stellplätzen verläuft ein Spazierweg am Flüsschen Aue entlang, in südlicher Richtung. Derzeit sind die Hecken mit 50 cm Höhe noch recht niedrig, so dass Spaziergänger uneingeschränkten Ausblick auf das Stellplatzgeschehen haben. Wir wurden stets sehr freundlich gegrüsst. :) Da der Fluss Aue vor ein paar Jahren durch ein Hochwasser diesen Bereich überschwemmt hat, haben Hecken und einige Bäume noch immer zu kämpfen, um wieder stattlich zu wachsen. Ein neu angelegtes Regenrückhaltebecken schafft hier für die Zukunft Abhilfe.
Die V/E Anlage mit Bodeneinlass lässt keine Camper-Wünsche offen. Auch für die Müllentsorgung steht eine Tonne bereit.
Eine Infotafel gibt Auskunft über Lage und Umgebung. Das Frischwasser kann für 1 € / 100 L oder 10 Cent / 10 L gezapft werden.
Wir spazieren mit Dackel-Mix Gemma den schön angelegten, wenn auch durch das Hochwasser an manchen Stellen etwas buckligen, Weg entlang und stellen mit Freude fest, dass alle 100 Meter eine gut gefüllte Box für Hundekotbeutel inklusive darunterliegendem Abfalleimer vorzufinden ist. Sehr vorbildlich!
Diese üppige Ausstattung ist wohl dem Umstand geschuldet, dass das Betreten des Kurparks mit Hund unter Strafandrohung untersagt wird!
Das ist für uns Neu-Hundebesitzer ungewohnt und ärgerlich. Wenngleich wir verstehen, welche Auslöser zu dieser Haltung geführt haben mögen, so zählen wir uns nicht zu dem Personenkreis, den es abzuschrecken gilt.
So können wir leider nur einen Blick vom Eingang erhaschen und müssen wieder kehrtmachen.
Nach getrenntem Flanieren ist uns wirklich nicht und Hund hat noch nicht gelernt, im Wohnmobil alleine zu bleiben. Da reicht es heute leider nur für eine Panorama-Aufnahme.
Der Abstecher in den kleinen, schmucken englischen Garten hinter der Touristeninformation macht die Enttäuschung nicht wirklich wett. So gehen wir gefühlt heute nur durch Eilsen – und vermissen das Bad :-(
Rüstige Rentner üben sich nach französischer Manier unter sonnenbeschienen Baumwipfeln an den großen Murmeln. ;)
Es war dennoch ein schöner Kurzbesuch beim bisher wärmsten Tag des Frühjahrs. Gerne kommen wir bald mal wieder!
Schöner Saisonstart. Bad Elisen ist von uns auch gut übers WE erreichbar. Vielleicht verschlägt es uns da auch mal hin… Wobei meine Bucketliste für dieses Jahr schon wieder so lang ist; die Saison ist eindeutig zu kurz ;-)
Ja der Stellplatz ist schon mal ganz nett. Wobei bei uns ja das Hunde-Kurpark-Problem aufgetreten ist. Aber warum nicht auch mal an einem trockenen und sonnigen Wintertag reisen? Wir finden das auch immer sehr nett. VG Volker
Leider haben wir auch die Erfahrung gemacht, dass sich Hundebesitzer in einem Dilemma befinden, welches sich leider auch nicht auflösen lässt. Entweder nicht die „Verbotszone“ betreten oder den Hund woanders lassen, bloß wo. Das Auto ist aus verständlichen Gründen im Sommer nicht geeignet. Generell wird das Zurücklassen der Hunde im Auto, WoMo, Ferienwohnung nicht konfliktfrei verlaufen. Vielleicht heult Euer Wauwie aus Trennungsangst oder oder oder. Möglicherweise kann eine Hunde-Tagesstätte z.B. bei einem Messe Besuch eine Lösung sein. Derartiges wird aber zu selten angeboten.
Grüße
Thomas