19. Oktober 2013
Ohne Eile starten wir am Freitag Mittag Richtung Süden in unsere Herbstlaub-Wein-Tour 2013. Südlich von Schweinfurth kuscheln wir uns an den Main und finden linker Hand einen direkt am Flussufer gelegenen kleinen Platz im Örtchen Wipfeld.
Das Übernachtungsrecht kauft man beim Main-Fährmann für 5 €.
Während der Mond schon groß und rund über die Bäume lunzt, marschieren wir erst am Main und dann hinein in das kleine Örtchen und kehren schließlich auf der Suche nach dem ersten Federweißen in die Gaststätte „Grüner Baum“ ein.
Bei kostenbewußter Ernergiesparbeleuchtung gewöhnen wir unsere Ohren an das zuweilen harte aber doch charmante rollende „R“ der Franken. Der süße Federweiße gesellt sich zu einem Elsässischen Flammkuchen mit anschließendem Kaiserschmarn bei Vanilleeis. Der Kopf wird lustig leicht, der Gastraum füllt sich und wir schlendern zurück zum mondbeschienenen Wohnmobil.
Das beunruhigende Geräusch in der Nacht, dass zunächst an versagende Haustechnik mit folgendem Heizungsversagen erinnert, entpuppt sich als ein langsam vorbeiziehendes Schiff mit sehr speziellem Motorengeräusch.
Die im weiteren Verlauf erholsame Nacht wird am nächsten Morgen mit einem grandiosen Sonnenaufgang über Nebelschwaden auf dem Main gekrönt.
Wir tauchen ein in sonnenbeschienene Weinberge.
Das Weinlaub beginnt erst langsam sich zu verfärben und es hängen noch etliche Trauben am Stock.
Hier kann man schauen und lernen. Info-Punkt Vogelsburg über das Mikroklima am Weinberg.
Main-Fähre bei Nordheim.
In Castell benutzen wir die Füße und suchen die „Schönste Weinsicht Frankens 2012“.
Hier muss der Weinbauer Bergziegen-gleich gut zu Fuß sein, um seine Stöcke zu betüdeln. Beim Schwächeanfall nimmt er einfach die „Rutsche“ ins Tal :-)
Praktische Aussichtsterrasse um den Rundumblick auszukosten.
Nein, wir naschen nicht, wir gucken nur… :-)
Wem die 16% Steigung im Ort nicht bekommen, der kann sich hier erst stärken und dann die Ambulanz anrufen :-)
Da war doch jemand mit dem Kamm dran….
Iphofen entern wir durch das imposante Stadttor…
… und streben dem Stadtkern entgegen. Die Iphöfer haben alles nett hergerichtet.
Nach einer kleinen Stärkung am Stadtbrunnen scheint uns die Sonne auf den Cappuccino, bevor wir im Weinbistro zwei fränkische Bocksbeutel erstehen und anschließend die vollständig erhaltene mittelalterliche Stadtmauer mit dem Eulenturm umrunden. Auch genannt, der „Faulturm“. Hier haben sie früher ihre lebenslänglich verurteilten Häftlinge…nun ja… unbegrenzt aufbewahrt….
Unsere kleine Rundreise endet heute in Albertshofen am Mainufer, Vis-avis Mainstockheim. Um in diesem „Wohnmobilhafen“ „ankern“ zu dürfen, fallen wieder verträgliche 5 € inkl. Strom und Wasser an; zu entrichten im Gasthaus „Zum Anker“.
Heute müssen wir mit der zweiten Reihe Vorlieb nehmen, haben aber dennoch Ausblick auf die Mainfähre. Wir sitzen mit dem ersten Bocksbeutel gemütlich in den Stühlen und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen, bevor sie hinter dem weißen Wohnriesen in der ersten Reihe untergeht :-)