Von Külsheim bis nach Weikersheim – Weinstraße Taubertal Teil 3

Irrende Glocken in Külsheim, African King in Weikersheim und Ariane auf dem Hügel von Hardheim

Der Tag startet in Külsheim mit verirrten Glocken des nahen Kirchturms. Wir treffen einen bekannten Reisebuchautor und verbringen mit ihm den Abend gemütlich in schönster Gastronomie im Ort. Am nächsten Tag erkunden wir weiter das Taubertal bis Weikersheim und sehen riesige Skulpturen aus Bronze. Es geht hoch hinaus zu einem Raketendenkmal in Hardheim. Wieder ein abwechslungsreicher Tag in der Region Weinstraße Taubertal.

Der Morgen in Külsheim beginnt mit Regen, der bis zum Mittag anhalten wird. Nach emsigem, sonntäglichem Glockengeläut, was uns schon annehmen lässt, dass die hiesige Gemeinde so groß ist, dass die heilige Messe gleich zweimal hintereinander begangen wird, machen wir es uns gemütlich und hören bei einem ausgedehnten Frühstück ein Hörspiel. Der  Reiseblog erhält gerade unsere Aufmerksamkeit, als plötzlich ein Wohnmobil mit Wiedererkennungswert auf den Stellplatz gerollt kommt. Es gehört dem Reisebuchautor und Verleger Johannes Hünerfeld vom Verlag „Mobil & Aktiv Erleben„. Wir schicken per Facebook ein kurzes „Hallo“ hinüber und  erhalten kurze Zeit darauf auch schon Besuch :-).  Johannes ist zurzeit mit seinem Hund Spotty für einen weiteren Reiseführer auf Recherchereise durch die nördliche Badische Weinstrasse.P1090374_1024_01

Die beiden sind bereits seit 7 Wochen unterwegs und stehen kurz vor dem Ende der Reise. Als der Regen endlich versiegt, werfen wir unsere Pläne für eine Weiterfahrt über Bord und brechen zu einem weiteren Stadtspaziergang auf, schließlich gibt es noch weitere Dinge zu entdecken. Zum Beispiel diesen, mit einer Figur eines Nachtwächters geschmückten Brunnen.P1090375_1024_02

P1090376_1024_85Jäh einsetzender Regen und ein vergessener Regenschirm animieren uns dazu, heute bereits gegen 17 Uhr  die örtliche Gastronomie bei einem zeitigen Abendessen zu testen. Ein schutzgebendes Dach vor dem Restaurant zur Rose, einem Lokal im Ortskern mit schöner Außengastronomie, das wir bereits in der gestrigen Abendsonne auf Foto gebannt haben, bietet nicht nur Schutz vor nassen Füßen, sondern entpuppt sich im Inneren als gemütliches Füllhorn dekorativer Leidenschaft.P1090364_1024_107

Die überaus herzliche und kontaktfreudige Wirtin Alexandra identifiziert uns sogleich als „Wohnmobilisten“. Jedoch ist sie weder Wahrsagerin, noch entsprechen wir im Äußeren einem gängigen Vorurteil gegenüber Campern – sie hat uns gestern schlicht auf dem Stellplatz gesehen, als sie das Catering der privaten Feier im Festsaal betreute ;-)P1090380_1024_05

Der liebevoll in herbstlicher Stimmung dekorierte Speiseraum erhellt die Gemüter an diesem regnerischen und bewölkten Tag.P1090384_1024_08 P1090383_1024_07

Ein ortsansässiger Müller-Thurgau und ein Rotling heben die Stimmung noch weiter an.P1090382_1024_06

Als Mitglied des örtlichen Tourimusvereins versorgt uns Alexandra sogleich mit Tipps und Infomaterial zu Ort und Umgebung. Sie räumt auch mit dem Verdacht der doppelten Messe vom Morgen auf: die Kirche hat sich ganz einfach verläutet und die Gemeindemitglieder haben sich gegenseitig angerufen, um sich zu vergewissern, dass die Uhren richtig gehen :-). Dann vertilgt jeder von uns ein köstliches Mahl.P1090385_1024_09

Nach freundschaftlicher Verabschiedung spazieren wir zum Stellplatz zurück, gabeln dort jedoch Johannes mit knurrendem Magen auf und begleiten ihn auf der Suche nach einer magenfüllenden Köstlichkeit. P1090389_1024_11

In die heraufziehende Dämmerung schieben sich Nebelbänke durch das Tal, als der Weg zur Besenwirtschaft aus dem Ort hinaus, zwischen Feldern auf unbeleuchteten Wegen nicht enden zu wollen scheint. Und so taufen wir unseren Weg um in einen Hundespaziergang, gehen die Hälfte wieder zurück und kehren, nun zu dritt, erneut im  Restaurant zur Rose ein. Das unverhofft schnelle Wiedersehen wird freudig begrüßt und wir verbringen mit Johannes einen lustigen und informativen Abend.

P1090390_1024_125. Oktober 2015

Am nächsten Morgen hängt der Nebel noch im Tal, als wir uns von Johannes verabschieden, der sich langsam hervorkämpfenden Sonne entgegen fahren und unseren Weg suchen, durch die Weinstraße Tauber. Wir finden die touristische Bezeichnung „liebliches Taubertal“ nicht untertrieben und genießen die landschaftlichen Aussichten. Hier gefällt es uns!P1090402_1024_14 P1090405_1024_15

Kurz vor Werbach führt uns die Weinstraße in das Tal zurück und wir halten kurz an der Kirche.P1090407_1024_17 P1090413_1024_23

An der Liebfrauenbrunnkapelle in einem Nebental von Werbach stehen nicht nur martialische Evangelienbilder Spalier. P1090411_1024_21

An der Rückseite fließt eine Quelle, an der durstige Gläubige mobile Wasserkanister befüllen und berädert zu ihren Pkws befördern, vorbei an einem Infokasten, der auf einem ausgeblichenen Plakat die Selbstbestimmung der Frau als Mörderkultur verdammt. Die leicht modrige Kühle die einem am Eingangsportal entgegenschlägt verstärkt das Gefühl klerikaler Engstirnigkeit und ruft zur unverzüglichen Weiterfahrt.P1090417_1024_25

In Tauberbischofsheim untersuchen wir kurz den Stellplatz Vitryallee am Stadtbad. Am Rande eines Großparkplatzes sind drei Parkbuchten verfügbar. Für einen Stadtbesuch akzeptabel. Wir verlassen das Taubertal über die B27 gen Westen in Richtung Walldürn. Dort machen wir einen Kurzstop in Königheim, einem Ort der noch zur Weinregion Weinstraße Tauber dazugehört. P1090425_1024_30 P1090423_1024_29

Wie zum Wettbewerb „schönster Weinort Deutschlands“ ist alles sauber, ruhig und idyllisch.P1090451_1024_49

Der B27 folgen wir weiter bis nach Hardheim, dass bereits im nordöstlichen Rand des Neckar-Odenwald-Kreises liegt.P1090427_1024_32

Wir verbringen auf dem kostenlosen Stellplatz am alten Bahnhof unsere Mittagspause. P1090429_1024_33

Der schön angelegte Stellplatz ist für 12 Fahrzeuge parzelliert. Eine Tafel informiert über verschiedene Wanderwege und Sehenswürdigkeiten und die V/E Station ist mit einem praktischen Bodeneinlass ausgestattet. Durch die unweit gelegene Landstraße und einen angrenzenden Bauhof ist es tagsüber etwas unruhig. Wir können uns jedoch vorstellen, dass hier nachts Ruhe einkehrt.P1090440_1024_42

Ein Blick ins Internet bringt uns auf die Spur von Walter Hohmann, einem Kind Hardheims, der als wichtiger Wegbereiter der Raumfahrt gilt und einer der ersten Konstrukteure der Rakentechnik war. Auf der Walter-Hohmann-Höhe besichtigen wir ein Modell einer Ariane V-Rakete im Maßstab 1:4. P1090445_1024_89 P1090447_1024_46 P1090446_1024_45

Auf dem dazugehörigen Besucherparkplatz in Nachbarschaft eines Gottesackers ist eine ruhige Übernachtung für 1-2 Wohnmobile möglich.P1090453_1024_51

Wir erklimmen mit dem Wohnmobil den Wurmberg bis zur Sternwarte Walter Hohmann mit einem recht lieblosen Planetenweg. Das vorgelagerte Militärgelände, die schlichte Holzhütte ohne jeden Sternwartencharakter und der in Aussicht stehende abendliche Regen ersticken unsere Erwägung hier eine Übernachtung auf Wiese zu versuchen. P1090464_1024_56 P1090460_1024_55

Weiter geht die Fahrt über eine wunderschöne Höhenstrasse durch Felder und sich immer mehr einfärbende Wälder. P1090471_1024_59 P1090473_1024_61

Vor Beckstein, einem schönen Weinbauort, fahren wir an Apfelbaum gesäumten Weinlagen vorbei.  P1090475_1024_62

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Es gelingt uns nicht, den Übernachtungsplatz-Tipp von Johannes in Beckstein zu erreichen und nach einigen schmalen Passagen in steiler Hanglage geben wir auf und rollen weiter nach Bad Mergentheim.P1090479_1024_65

Der schmucklose Stellplatz an einem Großparkplatz neben Sportanlagen in der Nähe der Solymar Therme verlangt aktuell 10,40 € incl. Kurtaxe für 2 Personen pro Übernachtung. Da wir für morgen keine hiesige Stadtbesichtigung geplant haben, sind wir heute zu geizig und werfen den Motor noch einmal an. P1090481_1024_66

Auch Markelsheim bietet uns kein passendes Plätzchen, so dass wir noch ein Stück weiterfahren, bis nach Weikersheim. P1090485_1024_67 P1090487_1024_68 P1090488_1024_69

Es wird ein kostenloser Schotterplatz (Parkplatz Schlossblick) zur Übernachtung angeboten. Das Rauschen der etwas entfernt gelegenen Straße wird vom Rauschen des Wehrs der nahe gelegenen Tauber übertönt. Nur wenige Fußminuten entfernt taucht man direkt in die kleine Altstadt dieses musikverbundenen Städtchens, mit Musikakademie im Schloß und dem „jeunesse musicale“ ein. Hier werden junge Musiker gefördert. Und nicht nur der musischen Kunst verbunden, stellt der Ort aktuell 15 Plastiken des Künstlers Gunther Stilling in der ganzen Innenstadt aus. Schon am Tor der alten Stadtbefestigungsmauer begrüßt einen diese übergroße futuristisch anmutende Hand.  P1090492_1024_72 P1090494_1024_74 P1090496_1024_75

Auf dem Kirch- und Rathausplatz werfen die letzten Strahlen der untergehenden Sonne noch etwas Tageslicht für uns auf die Szenerie. P1090498_1024_76

Während das Schloss bereits Schatten in den beginnenden Abend bringt.P1090499_1024_90 P1090500_1024_77

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Die geschlossenen Augen des „African King I“  bringen uns zum Gähnen. Der lange gestrige Abend läßt uns heute schon früh müde werden und so sinken wir zum Rauschen der Nachbarin Tauber in tiefen Schlaf..

Wie immer könnt ihr die gezeigten Fotos und noch einige mehr über die Diashow-Funktion in einer höheren Auflösung ansehen.

Über Volker

Ich bin Volker vom Reiseblog UMIWO und als Teilzeitreisender seit 2005 mit dem Campingbus in Europa unterwegs. UMIWO versorgt Campingbegeisterte mit Reise- und Testberichten auf unterhaltsame, humorvolle und authentische Weise. Da mich das Reisen sehr inspiriert, möchte ich meine Erlebnisse, Eindrücke und Emotionen in diesem Blog ausdrücken und so den “Spirit” mit anderen teilen. Feedback, Kommentare und Live-Kontakte bereichern darüber hinaus mein Wissen, Entwicklungsmöglichkeiten und setzen Anreize für künftige Ziele. Mit mehr als 600 Blogbeiträgen und über 3.000 Followern auf diversen sozialen Plattformen ist UMIWO ein in der deutschsprachigen Blogosphäre bereits seit 2010 geführter Blog.

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