Die Nacht auf dem Wanderparkplatz war herrlich ruhig. Am heutigen Vatertag kommen jetzt nach und nach die Ausflügler auf den Parkplatz. Von Reitern mit ihren Pferden bis hin zum Mountainbiker, der sich von diversen Hunden ziehen lässt, ist alles dabei.
Auf der sehr informativen (und auch mobilen) Website des Münsterländer Tourismusverbandes finden wir einige Anregungen für die heutige Unternehmung.
(Klein-)Claudi hat sich für heute „Tiere füttern und streicheln“ gewünscht und da kann dann Volker natürlich nicht „Nein“ sagen.
Wir wählen den Naturwildpark Granat aus. Laut Beschreibung soll er „ganz anders“ sein. Wir lassen uns überraschen.
Wir fahren hinter Haltern am See durch einen sehr dichten Wald und sind begeistert, wie das Licht durch die Blätter scheint. Nicht ohne Grund stehen hier alle hundert Meter Verkehrsschilder mit dem Hinweis „Licht an“. Es ist verdammt schwer andere Verkehrsteilnehmer rechtzeitig zu erkennen, soweit sie ohne Licht fahren.
Auch die vielen Rad- und Motorradfahrer lassen heute keine Langeweile beim Fahren aufkommen. Überall klingelt und knattert es. Ein Motorradrennen in der Nähe zeigt seine Auswirkungen.
Wir erreichen den Naturwildpark und freuen uns, noch einen guten Parkplatz erwischt zu haben, immerhin ist es schon nahe Mittag und viele Besucher strömen in den kleinen Park. Was das noch für Konsequenzen haben wird, werdet ihr später lesen…. :)
Der Eintrittspreis liegt für Erwachsene bei moderaten 5 €, da kaufen wir doch noch gerne ein Futterpaket für 2 € dazu.
Der Park ist in einer schön bewaldeten Hügellandschaft angelegt. Man geht auf Schotterwegen durch die einzelnen Tiergehege.
Ob diese kleinen Ferkel schon zubeissen können? Nuckeln sie doch noch kräftig Milch bei Mamasau, bis auf eins, das hatte leider keine Zitze mehr gefunden und trollt sich davon… :(
Und dann kommt auch schon ein nettes Hausschwein angetrabt und frisst genügsam das ausgelegte Maisfutter.
Aber das Füttern des Rotwilds hat uns am meisten beeindruckt.
Das Wild ist natürlich an die Besucher gewöhnt, wenn sie auch immer noch einen instinktiven Fluchtreiz besitzen. Aber viele lassen sich sogar streicheln und kommen ganz nah heran, wenn man natürlich vorher mit dem Futter klappert.
Uns haben diese schönen großen Augen sehr beeindruckt. Sie strahlen so eine Ruhe und Frieden aus….
Damit war es dann auf dem Parkplatz recht schnell vorbei.
Als wir zum Campingbus zurückkehren, ist der gesamte Platz komplett zugeparkt. Es passt kein einziges Fahrzeug mehr drauf, aber dennoch strömen von der Zufahrtsstraße weiter Autos herein. Durch parkende Autos an der Seite ist es nun eine Einbahnstraße. Die hereinfahrenden Autos blockieren somit die herausfahrenden Fahrzeuge, so wie auch uns. Einen Ordnungsdienst scheint es nicht zu geben. Wir befürchten schon, hier unseren Übernachtungsplatz gefunden zu haben, der dazu auch noch extrem schräg ist.
Aber Claudia fasst sich ein Herz und schult mal kurz zum Lotsen um. Gestikulierend und rufend gibt sie Kommandos und Zeichen, beantwortet Fragen der Fahrer und schafft es doch tatsächlich, dass der Stau aufgelöst wird und wir aus dem Chaos entfliehen können. Prima gemacht! :)
Wir beschließen heute in Raesfeld zu nächtigen. Der Stellplatz Graf Alexander ist zwar schon komplett belegt, aber der angrenzende sich leerende Parkplatz ist jedoch so nett angelegt und mit Hecken eingefriedet, dass wir kurzerhand uns hier einrichten.
Wir spazieren zum nahe gelegenen Wasserschloss Raesfeld und sind beeindruckt von der gut erhaltenen Anlage.
Was ist Claudia doch für ein Riese! Oder, wie klein waren früher die Menschen! :)
Im Hauptgebäude kann man auch noch in einem schönen Restaurant direkt am Wasser speisen. Wir entschließen uns doch für die heimische Küche und richten uns unsere „Außengastronomie“ in der warmen Abendsonne ein. Was haben wir mit dem Wetter wieder mal ein Glück!