Wir verlassen heute zweimal unseren Übernachtungsplatz in Raesfeld. Wieso zweimal? Weil wir mal wieder den Schlauchadapter am Wasseranschluss der V/E-Station vergessen haben. Nach ein paar Kilometern haben die Kopf-Zahnrädchen dann die entsprechende Info an die Ausgabegestelle weitergeleitet. Also noch mal zurück. :)
Da es sträflich wäre, den im Land der Windmühlen, in nur 25 Kilometern Entfernung liegenden, riesigen Campingmarkt Obelink in der Region Geldern unbesucht zu lassen, folgen wir dem Lockruf und…..
….den Massen !!! Bei schönstem Sonnenschein haben Unmengen von Deutschen und Niederländern die gleiche Idee: Heute zum Obelink! Naja, dann sind wir eben nicht so alleine… :)
Was für ein toller Oldtimer und noch dazu in Hannover gebaut und zugelassen! Klasse!
Drinnen wirkt es dann erstmal rummelig voll, aber die Atmosphäre ist wie immer sehr locker und entspannt. Planvoll pirschen wir um die Verkaufskörbe herum….ist es peinlich, dass wir mittlerweile ganz gut wissen, wo was zu bekommen ist? :) Nach einer Stunde und einer Tasche voller Camping-Kleinigkeiten sind wir wieder draußen.
Auf dem Rückweg kommt nach dem Shoppinghunger dann der große Pommeshunger. Wir bestellen wieder auf deutscher Seite in Oeding eine klassische Mantaplatte in der Sonne und diskutieren angeregt den physikalischen Effekt, dass knusprige Pommes durch Benetzung mit Ketshup allzuschnell zu kalten Matsche-Pommes mutieren. Als Nobelpreis-würdige Lösung scheint uns da der extra Teller :-)
Eigentlich ist uns heute noch nach einer Runde Swin-Golf. In Essen soll es eine gute Anlage geben, doch der Tag ist schon so weit vorangeschritten, dass wir uns nach einem geeigneten Stellplatz umsehen (müssen). Da wir schon im Ruhrpott sind, versuchen wir unser Glück auf dem Stellplatz Nienhausen in Gelsenkirchen – Leider Fehlanzeige: Zu eng und zu laut. Eingekeilt zwischen Straße, Flohmarkt und Kinderspielplatz schwirrt uns schon vom Probe-Parken der Kopf :( Geht gar nicht. Also weiter zum kurz hinter Essen liegenden Ort Velbert, der einen kleinen Stellplatz auf einem Wanderparkplatz direkt unter der Saubrücke anbietet.
Die 40 Meter hohe „Sau-Brücke“ wurde noch bis in die 90er für den Eisenbahnverkehr genutzt. Seit ein paar Jahren ist sie Teil des Panorama-Radwegs Niederbergbahn.
Mit vorranschreitendem Abend gibt es noch Besuch von ein paar Pkws inklusive durchdrehender Räder auf Schotter, aber danach ist Ruhe und wir schlafen gut und fest durch.
Der örtlichen Untersuchung zur Kaufkraft der Velbert heimsuchenden Wohmobilisten haben wir heute außer unserem Parkticket leider nichts beizusteuern :-)
Beim Frühstück am nächsten Morgen staunen wir nicht schlecht:
Ein älterer Herr, frisch eingetroffen, wandet sich in seinen blauen Werkstatt-Kittel und schickt sich an, direkt neben uns seinen Räderwechsel durchzuführen :) Jeden Morgen läuft in unserem Frühstücks-Kino ein anderer Film… :-) herrlich!!
Auf der Weiterfahrt gibt es den ersten Regenschauer seit langer Zeit. Kein Problem für uns, steht heute auf dem Programm eine „Indoor-Veranstaltung“. Einer von Volker’s Kindheitsträumen soll heute wahr werden:
Eine Fahrt mit der Schwebebahn von Wuppertal!
Im nur 12 km entfernten Wuppertal parken wir unseren Bus auf dem kostenlosen Stellplatz Kornstraße, ganz nahe am vorletzten Haltepunkt der Schwebebahn in dieser Richtung.
Mit einem 2-Personen-Tages-Ticket für 9,60 € steigen wir kurz darauf an der Station Sonnborner Straße in die Schwebebahn und erleben ein völlig neues Gefühl des Personentransports im öffentlichen Nahverkehr.
Volker ist es anfangs noch etwas mulmig, angesichts von Höhe und Schwingbewegungen.
An die Fliehkräfte, sowie das Pendeln und Beschleunigen, müssen wir uns erst etwas gewöhnen.
Die Pylonen erinnern uns ein wenig an die aufwändige Bühne, auch „The Beast“ genannt, von U2, bei deren Welttournee in 2010, hier in der (damals noch) AWD-Arena von Hannover.
Dem Ausstieg sollte man besser auch etwas Aufmerksamkeit widmen…..
Wir können zwei Sitzplätze unmittelbar hinter dem Fahrer ergattern und haben einen spitzenmässigen Blick nach vorne.
Einmal hin und wieder zurück. Da fährt sie nun dahin. Ein technisches Meisterwerk und schon so alt! Warum gibt es sowas nicht auch in anderen Städten? Schade, das wir Tuffi nicht getroffen haben :-D
Knapp 150 Kilometer weitergerollt an den Mittel-Rhein, fahren wir an Remagen vorbei, wo wir bereits auf der anderen Uferseite in 2011 übernachtet haben.
In Andernach sehen wir den riesigen Stellplatz am Rheinufer. Unglaublich, aber da stehen mindestens 70 Fahrzeuge direkt am Rhein.
Unsere Entscheidung für den Stellplatz Wohnmobilhafen am Rhein in Urmitz wird leider nicht von Erfolg gekrönt.
Hier sind die Fahrzeuge im Kreis angeordnet und man hat dabei diesen netten Blick auf den Fluss und das AKW….
Auch der Stellplatz Busparkplatz Pastor-Klein-Straße ist mehr als gut gefüllt und würde uns nur noch mitten im Inneren des Areals ein Fleckchen bieten, sozusagen im Auge des Sturms :-). Das gefällt uns nicht, deshalb suchen wir die Gegend am Ufer der Mosel nach einem ruhigen und inoffiziellen Platz ab und werden kurz darauf am Moselstausee fündig. Morgen geht’s dann mit unseren beiden Falt-Ponys zum 3 km entfernten Deutschen Eck.
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Hallo Claudia, Rosi und Volker, danke für Euren jüngsten Bericht aus dem „NL-Obelix“ sowie Wuppertal/Saubrücke & Co.! (Für die älteren Berichte natürlich ebenso: Danke!). Die Schwebebahn wollte ich mir auch längst mal „antun“, bin dort noch nie geschwebt (außer woanders auf Kirmes-Karussells und mal im Segelflugzeug), und Volkers glückliche Kinderaugen auf dem Foto, stehend in der Schwebebahn, sagen mir (fast wie bei Harry&Sally): Das will ich auch! Und nebenbei könnte ich (aus Schleswig-Holstein kommend) auch mal wieder meine Tochter in Münster besuchen. Frage am Rande zur Legalität und Praktikabilität (sprich Toleranz der dortigen Ordnungshüter) des „wilden Übernachtens“ in NL: Empfehlenswert – oder besser nicht? Ich habe dazu bisher Widersprüchliches gehört.
Gute Fahrt wünscht Euch
Manfred