Nach einem schönen gemeinsamen Abend mit Bernd und seinem Sohn Jannik
(die dafür extra ihren Kurz-Ski-Urlaub in Montafon unterbrechen) im Restaurant Abel im Nebenort Oberreitnau, fallen wir danach spät und totmüde in unser Rosi-Bett und lassen uns heute morgen ausnahmsweise Mal seit dem Tourstart viel Zeit.
Endlich können wir eine externe Dusche genießen und gehen noch vor dem Frühstück zum gestern beschriebenen Sanitärhaus Nr. 4. Da der Männerbereich wegen eines Wasserschadens außer Betrieb ist, soll „Mann“ die Behindertendusche benutzen. Diese ist selbstverständlich besetzt und so wird kurzerhand im Damenbereich ein „undercover-Duscheinsatz“ geplant und durchgeführt. Nach Sondierung der Lage ist nur eine weitere Duschkabine in Betrieb.
Also schnell Volker durchgewunken und zusammen in der Kabine verschwunden. Übermäßiges Kichern oder mit verstellter Stimme geflötete Kommentare werden strengstens unterbunden… ;-)
Nachdem wir frisch geduscht und angezogen sind, steht der gefährlichste Teil des mobilen Dusch-Kommandos an: ungesehen an der Frau im Waschbeckenbereich vorbeikommen!
Mit der Kapuze tief im Gesicht huschen wir aus der Kabine Richtung Ausgang. Notwendige Morgengrüße oder ein „Komm jetzt, Lieselotte“ werden spontan überflüssig, denn die reinliche, zum Glück vollständig bekleidete Dame weilt mit dem Kopf tief unten im Waschbecken, so dass wir ungesehen aus dem Raum eilen können…. ;-D Auch auf dem Flur werden wir nicht ertappt, keiner schreit: Halt, Handtücher hoch und an die Wand stellen! Wir Duschdiebe entkommen unerkannt in den Morgen :-D
Wir fahren heute die nur 4 km downtown nach Lindau, vom Tourismusverband liebevoll als „Das Happy End von Deutschland“ bezeichnet. Sicherlich wird hier auf die besondere geographische Lage angespielt. :) Wir stellen Rosi bei ihren Kollegen auf dem Großpark- und Wohnmobilstellplatz P1 Blauwiese ab.
Hier kann man für „günstige“ 20 Euro 24 Stunden parken. Wir begnügen uns mit 4 EUR für 3 Stunden.
Der Stellplatz wird im Winter offensichtlich als Schneedepot missbraucht!
Der aus der Stadt zusammengetragene „Schnee von gestern“ schmilzt nur zögerlich dahin. Irgendwie ekelig anzusehen, wie die Kinder vergnüglich darauf spielen. Ein kleines Mädchen spricht Volker später an und fragt ganz aufgeregt und entrüstet, ob wir gesehen hätten, wer ihr Versteck oben auf dem Schneeberg kaputt gemacht hat. Wie süß! :)
Auch Baumstämme von den letzten Fällarbeiten belegen noch den „teuren“ Parkraum.
Wir überqueren gleich neben dem Parkplatz die Ache neben dem Imbiss „Paprika“ und passieren gleich ein paar Meter weiter die Zweigstelle „Paprika 2“ in einer aufgegebenen Tankstelle. Verhungern muss hier also keiner :)
Die Schneeglöckchen toben sich richtig aus. Scheint so, also ob der Schnee noch gar nicht lange fort ist.
Auf unserem Weg zur Insel Lindau, können wir als „Bonus“ gut 15 Minuten lang die schick entlanggleitenden S-Bahnen vor der geschlossenen Schranke betrachten. Tut-Tut! :)
Es geht über die Seebrücke auf die Insel.
Leider ist es heute wieder sehr diesig und wir können die Voralpen nur erahnen. Dennoch ist es herrlich auf dieser Bank zu rasten und den Blick über den ruhigen See schweifen zu lassen. Erholung pur! Dann zieht ein Zeppelin von Friedrichshafen kommend über uns hinweg. Die Gegenlichtverhältnisse lassen leider kein Foto zu :-( Der Rundflug für 325 EUR pro Person muss bei guter Sicht traumhaft sein!
Für die ortsansässige Schifffahrt sind wir zu früh dran. Sehr schade! Wir wären gerne in See gestochen. :(
Wir erreichen den Hafen und sind fasziniert von dem leicht maritimen Flair.
Der Blick auf die Hafeneinfahrt ist aber auch echt klasse!
Wir erklimmen die Kaimauer und statten dem bayrischen Löwen einen Kurzbesuch ab.
Wenn es schon so weit im Süden einen Leuchtturm gibt, darf „Frau“ auch mal davor posieren. :)
Anschließend platzieren wir uns an der Flaniermeile mit Blick auf die Hafeneinfahrt im Seehafen-Café Graf und genießen ein ganz besonders leckeres Getränk: „Schokolade Spezial“. Man gießt die flüssige Schokolade „spezial“ selbst in einen großen Becher mit Milchschaum und rührt dann um. Boahhhh!
Volkers leckerste Schokolade ever!!!!
Dann schlendern wir auf dem Rückweg zum Campingbus durch die schöne Altstadt, vorbei an dem alten Rathaus mit seiner Bildergeschichte über Lindau.
Die Häuser und Geschäfte wirken angenehm normal und nicht so herausgeputzt wie in manch anderen Touri-Städtchen.
Nach einer Ruhepause im Campingstuhl kurven wir mit Rosi durch den Ort auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz. Das Angebot ist überschaubar und begeistert uns nicht wirklich. Daher ist heute unser Reiseführer „Mit dem Wohnmobil durch den Schwarzwald“ vom Womo-Verlag sein Geld wert. Wir beherzigen den Stellplatz-Geheimtip bei den „ruhigen Nachbarn“ in Lindau.
Schon häufig haben wir in der Nähe von Friedhöfen prima, kostenlos und ruhig übernachtet. So darf es auch heute wieder sein. Schlaft auch ihr gut! :)