Der Hype der letzten Wochen um den neuen Campster gipfelt endlich in seiner Präsentation auf dem Messestand in Halle 12. Pössl bläst zum Angriff auf die VW Bulli Fraktion. Da ist es clever, ein günstiges Basisfahrzeug aus dem PSA-Konzern zu wählen. Pössl hat das bereits bei den Kastenwagen mit dem Citroen Jumper vorgemacht und wiederholt dies nun im Segment der Campingbusse ohne Nasszelle mit dem Citroen Spacetourer. Mit einem Startpreis von unter 40.000€ wird das starke Pössl Vertriebsnetz bei den Reisemobilhändlern dem neuen Modell weitere Vorteile bescheren und ihn zu einer echten Alternative zu allen anderen VW- und Mercedes-Bus Derivaten werden lassen. Nicht ohne Grund lautet daher auch der Slogan: „Der Eine für Alle(s) – CAMPSTER!“ Baut Pössl hier jetzt etwa die eierlegende Wollmilchsau? Wir haben uns den Campster auf der Messe angesehen und geben Euch einen detaillierten Überblick zu diesem Fahrzeug.
Der erste Eindruck
Die auf allen Werbemedien dargestellte türkise Außenfarbe ist zwar werbewirksam auffällig, aber im wahren Leben recht speziell bis schrecklich. Das Ausstellungsfahrzeug kommt in einem Dunkel-Violet-Blau daher und sieht damit wesentlich gefälliger und angenehmer aus.
Als multifunktionaler Van beworben, können im Alltag alle möglichen (Lebens-)Konfigurationen erstellt werden und das Fahrzeug ist mit seiner Länge von 4,95 m und max. 1,99 m Höhe gleichzeitig Alltags- und Reisewagen.
Gerade durch seine vanartige Karosserieform á la Ford Galaxy fällt er im Stadtverkehr wenig als Reisemobil auf. Die (optional) getönten Scheiben erschweren neugierige Blicke in den Wohnbereich.
Das Fahrzeug wiegt standardmäßig 2.600 kg und kann gegen Aufpreis auf 3.100 kg aufgelastet werden. Somit ergibt sich eine ordentliche Zuladung von 500 bis 800 kg. Erwähnenswert sind auch die verschieden aufeinander aufbauenden, optional erhältlichen Sicherheitspakete 1, 3 und 5, die bereits in erster Stufe mit adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage mit Begrenzer, Frontkollisionswarner, Active‐Safety‐Brake aufwarten.
Der Wohnbereich
Innen besticht die Farb- und Formgebung durch ein frisches und funktionelles Design.
Das graue Polster mit Campster Schriftzug und türkisfarbenen Ziernähten passt gut zur Eichenholzfarbe der Einbauten. Die Sitzbank ist leider nur außen konturiert, was auf längeren Fahrten für die Besatzung unkomfortabel werden könnte. Auch fehlen im Ausstellungsfahrzeug Isositzbefestigungen. Die Liegefläche der umklappbaren Sitzbank ist standardmässig mit 1,14 m Breite zu 1,99 m Länge für eine Person mehr als ausreichend. Geschlafen wird auf einer auf der Rückseite der Sitzbank befestigten Matratze .
Wollen zwei Personen bei schlechtem Wetter das im Aufstelldach befindliche Dachbett nicht aufklappen, kann durch den herausnehmbaren Küchenblock die Breite der unteren Liegefläche auf 1,50 m erweitert werden (aufpreispflichtig). Auch Befestigungsschienen für den Fahrradtransport werden angeboten.
Hierzu muss jedoch die 2. Schiebetür auf der Fahrerseite gegen Aufpreis mit geordert werden.
Wie üblich in diesem Fahrzeugsegment, ist die Rücksitzbank verschiebbar und die beiden Einzelsitze im Cockpit sind drehbar.
Recht interessant ist, dass die reguläre Sitzbank ganz bis zum Ende an die Hecktür geschoben werden kann, so dass nach Ausbau des Küchenblocks eine zusätzliche Zweisitzerbank plus Einzelsitz hinter Fahrer-und Beifahrersitz eingebaut werden können. So dürfen mit dem Campster satt 4 bis zu 7 Personen transportiert werden.
Ob der Ausbau des Küchenblocks schnell und problemlos zu erledigen ist, wird darüber entscheiden, ob dieses Fahrzeug nicht nur als Freizeit-Camper angschafft wird, sondern auch, um im Alltag 7 Personen transportieren zu können. Jedenfalls finden für den Campingurlaub max. 5 Personen Platz, wovon mindestens eine am Zielort einen alternativen Schlafplatz benötigt.
Der Küchenblock ist wie üblich mit Spüle, Herd und Unterschränken ausgestattet. Die separate Kompressor-Kühlbox kann gegen Aufpreis gegen eine herausnehmbare Version ausgetauscht werden. Unterschrank- und Kleiderschrank-Elemente wirken chic und wertig.
Eine aufpreispflichtige Webasto Diesel-Luftheizung ermöglicht auch in den kühleren Jahreszeiten einen komfortablen Aufenthalt im Fahrzeug.
Das Dachbett
Nach Auslaufen des Patents der Dachbetten des Marktführers SCA für die VW-Busse werden diese nun verstärkt auch für andere Fahrzeuge verbaut. Ist es, wie zurzeit gerade, hochsommerlich warm, macht es sicherlich großen Spaß oben im Dachbett zu nächtigen. Die Belüftung der 1,20 m breiten und knapp 2 m langen Liegestatt bringt dann einen echten Komfortgewinn.
Das Außendach ist standardmäßig weiß und kann gegen Aufpreis in Wagenfarbe geordert werden. Das vordere Fenster kann komplett aufgezippt werden und schafft bei Bedarf somit eine kleine Dachterrasse mit schönem Ausblick.
Unser Fazit
Der Campster scheint ein durchaus ernst zunehmender Campingbus zu sein, der im Revier von California & Co. wildern wird. Pössl „erfindet“ neben seiner D- und H-Line nun die Campster-Line. Allein der Name könnte Grundstein für ein Kultmobil sein. Das multifunktionale System dieses Reisemobils lässt kaum noch Wünsche offen. Das Preis/Leistungsverhältnis ist unschlagbar und mit dem großen Pössl/Globecar Händlernetz sollte das Mobil nicht nur in Deutschland seine Anhängerschaft finden. Durch weiteres interessantes Sonderzubehör können sinnvolle Features hinzugekauft werden, um den Camping- und Fahrspaß noch weiter zu erhöhen. Wem ein California bisher schlichtweg zu teuer war, wird im Campster eine bezahlbare Alternative finden. Wir finden: eine gute Idee!
Der Campster ist lt. Pössl ab Frühjahr 2017 verfügbar. Sollte er durch den Caravan Salon stark nachgefragt werden, könnte der Termin allerdings im Einzelfall auch knapp werden.
Breite (Meter) 1,92 m
Höhe (Meter) 1,96 ‐ 1,99 m*
Ges.-Gewicht (kg) 2.600 ‐ 3.100 kg*
Zuladung (kg) 500 ‐ 800 kg*
Sitzplätze bis zu 7
Schlafplätze bis zu 4
Kraftstofftank (Liter) 70
Schadstoffnorm EURO 6
Leistung KW (PS) 70 (95) – 130 (180)**
Getriebe 5-Gang / 6-Gang / 6-Gang Wandlerautomatik**
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 145 – 170**
*Option
**je nach Fahrzeugmodell
Alle gezeigten Fotos und noch ein paar mehr können in der Diashow in höherer Auflösung betrachtet werden. Zum Start einfach auf das 1. Bild klicken.
- Bildquelle: http://www.poessl-mobile.de/
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Lieber Volker! Ich lese deinen Blog nicht nur gern, weil der Roadcamp R uns verbindet, sondern auch weil du immer sehr durch faire, aber auch und vor allem kritische Distanz in deinen Berichten auffällst. Aber jetzt mal unter uns Betschwestern (und immer im Hinterkopf, dass wir überzeugte Freunde von Kastenwägen unter 6 Meter aber eben *voller* Ausstattung sind): Dieser „Bericht“ trieft nur so vom Werbesprech des Herstellers. Ich respektiere die Zwänge eines Bloggers. Aber sein Ruf ist und bleibt sein wertvollstes Gut. Von dieser Werbe-Art gibt es hunderte Blogs. Bitte mach, dass ich mir diesen unter vielen anderen auch weiterhin extra heraussuche. Oder kennzeichne ihn von vornherein, dann kann man ihn gedanklich ausfiltern. Nichts für ungut, okay? ;-)
Hallo Henry, danke für Dein Feedback. Ich muss jedoch zu Deinen Ausführungen einiges anmerken: 1. Besaßen wir bis 2013 einen 541er Globecar Roadscout. Seitdem fahren wir einen 5.99er Westfalia Columbus. 2. schreibe ich weiterhin überzeugt meine eigene Meinung zu den Produkten, die ich teste. Ich ärgere mich gerade, dass ich keinen extra Disclaimer am Ende meines Berichts hinterlegt habe. Ich habe keinerlei Sponsoring von Pössl erhalten. Wenn, dann kennzeichne ist das. Siehe auch meinen Disclaimer „Werbung auf UMIWO.DE“ der rechten Navigationsleiste. Und: Ich empfinde keinerlei Zwänge. Wozu auch? Umiwo.de ist und bleibt unabhängig. Ich hätte es auch netter gefunden, Du hättest mich via PN kontaktiert. Vielleicht magst Du ja das Thema mit mir telefonisch einmal besprechen. Viele Grüße Volker
Bitte nicht missverstehen und okay, ja, es wäre auch per PN gegangen, nehme ich auf meine Kappe. Mal sehen, wenn da wirklich Interesse ist, könnten wir den Text mal durchgehen und auf Werblichkeit abklopfen (ich mache so etwas beruflich) aber ich will mich auch nicht als Oberlehrer aufspielen, da müsste Interesse da sein. ;-) Nur ein Angebot. Keine Kritik! ;-)
ein schönes Konzept, was mich momentan sehr interessiert.
jetzt noch ein Ford Grand Tourneo oder Fiat Doblo als Grundlage (oder alles andere außer einem Citroen) , dann wird das ein schönes Auto. :)