Auf der Adventure Northside 2018 begegnet uns ein Mini-Wohnmobil, der Alpin Camper auf Basis eines VW Caddy mit 4×4-Antrieb und weckt sofort unser Interesse. Was der kleine Camper bietet, lest ihr in unserem Bericht.
Wir sind seit nahezu 10 Jahren überzeugte Kastenwagen-Fahrer und können uns nur bedingt vorstellen, in einem größeren und breiteren Camper auf schmalen Straßen zu fahren. Daher verfolgen wir umso mehr die Trends im Bereich der kompakten Wohnmobile.
Der Alpin Camper vom bayrischen Isar-Outdoorcenter auf VW Caddy mit 4×4 Antrieb kommt auf kurzen 4,40 Meter als Mini-Wohnmobil daher und schlägt damit die „Bulli-Klasse“um gut einen halben Meter.
Mini-Camper auf Basis von Hochdachkombis finden wir richtig spannend. Keine anderen Fahrzeuge sind so alltagstauglich und bieten dennoch ein Campingmobil auf kleinstem Raum, bei dem fast alles Notwendige an Bord ist.
Wir kommen sofort mit Michael Zalser, Inhaber vom Isar-Outdoorcenter aus dem oberbayerischen Eurasburg, ins Gespräch. Er zeigt uns alle Details und Vorzüge des VW Caddy Ausbaus, den er mit auf die Adventure Northside 2018 gebracht hat, natürlich in der 4×4 Variante.
Die minimalistische Farbauswahl und hochwertige Materialanmutung spricht gleich an. Dachhimmel und Seitenwände sind „gefilzt“ und sorgen so neben tatsächlicher Dämmung für einen gewissen Kuschelfaktor.
Nicht nur alle Seitenwände und die Decke, sondern auch Schiebetür und beide Hecktüren wurden unter dem Nadelfilz mit 19 mm Extrem-Isolator (Armaflex) vollflächig beklebt. Alternativ steht eine ebenso gedämmte Heckklappe zur Wahl.
In der kleinen bayrischen Manufaktur wird augenscheinlich sehr hochwertig gearbeitet. Die Mini-Küche besteht aus sauber gefertigten Multiplex-Holzplatten und ist in mehreren Farbkombinationen verfügbar. Eine klappbare Arbeitsplatte an der linken Seite des Küchenblocks schafft noch mehr Arbeitsfläche.
Zwei 12 Liter Kanister stehen unterhalb der Spüle für Frisch- und Abwasser zur Verfügung.
Gekocht wird mit dem stylischen, herausnehmbaren Spirituskocher Dometic Origo One. Da durch die verbaute Dieselstandheizung der Wohnraum erwärmt wird, entfällt praktischerweise die sonst übliche Gasflasche und eine regelmäßig vorgeschriebene Gasprüfung. Der Ausströmer ist durch eine drehbare Düse verstellbar und wird in die Bodenplatte rechts neben dem Eingangsbereich der Schiebetür verbaut.
Viel Augenmerk wurde auf das Beleuchtungskonzept gelegt. Mit dem gut zugänglichen Bedienpanel incl. Voltometer lassen sich in die Decke eingelassene warmweiße LED Leuchten in bis zu 64 Helligkeitsstufen dimmen. Es bietet darüber hinaus zwei USB Anschlussbuchsen. Die Stromversorgung wird über eine 80 Ah Zweitbatterie mit Trennrelais sichergestellt. Sie befindet sich unter dem Beifahrersitz.
Der Kompressor-Kühlschrank Waeco CoolMatic CD20 ist unterhalb des Betts/der Sitzbank integriert und fasst 20 Liter. Er lässt sich einfach und bequem als Schublade herausziehen. Die Kühltemperatur kann stufenlos geregelt werden. Die seit ein paar Jahren bereits im Bootsbau eingesetzte Kühlbox schafft einen enormen Platzvorteil und lässt zudem im Wohnbetrieb einen sofortigen Zugriff auf das Kühlgut zu.
Sehr gelungen ist die Option, den Beifahrersitz in den Wohnraum zu drehen. Michael zeigt uns dann die praktische Bettlösung.
Nach dem Prinzip einer Schlafcouch entsteht durch den ausziehbaren und unterlüfteten Unterbau ein Bett mit einer Breite von 113 cm.
Die Länge des Betts beträgt 185 cm und sollte für die meisten Schläfer ausreichen. Sie kann mit einem zusätzlichen Polster hinter dem Fahrersitz auf 198 cm verlängert werden. Die Schaumstoffmatratze hat eine Höhe von 80 mm.
Mehrere Klappfächer unter der Sitzbank sowie eine Schublade im Küchenmodul bieten Staumöglichkeiten.
Ein kleines Highlight ist die Möglichkeit, den Minicamper durch ein klappbares Seitenfenster in der Schiebetür zu belüften. Selbst bei Regen oder Insektenplage gelangt Frischluft herein. Dieser Fenstertyp wird häufig im Kastenwagenausbau in der Nasszelle verwendet und ist in dieser Variante schön in den Rahmen und der seitlichen Van-Optik integriert, nicht vorgehängt und fällt somit nicht sofort als wohnmobiltypisches Element auf. Aus gleichem Grund hatten wir uns für ein ähnliches Design bei unserem Westfalia Columbus entschieden.
Da der Caddy ursprünglich für Handwerker entwickelt wurde, kann ein klappbares „Leiterfenster“ dazubestellt werden. Sozusagen als kleine Schwester des derzeit bei den Kastenwagen stark beworbenen „Sky-Roof“ im Fahrerhaus (wir berichteten über den Adria Twin Supreme 640 SLB), ist es elegant in den Dachhimmel des Hecks integriert und bringt deutlich mehr Licht in den Wagen. Es lässt sich bequem nach oben öffnen und sorgt so für gute Lüftung, einen nächtlichen Ausblick auf Mond und Sterne, oder im heißen Sommer für ein luftiges Cabriolet im Standbetrieb. Konstruktionsbedingt ist es nur mit den zwei Hecktüren kombinierbar.
Unser Fazit
Der Alpin Camper auf Basis des VW Caddy ist ein gelungenes Konzept für Menschen, die Alltagsfahrzeug und Campingmobil kombinieren wollen. Für Kurz- und Wochenendtrips, aber auch für Urlaube auf Stell- und Campingplätzen mit sanitärer Infrastruktur, bietet dieses Mini-Wohnmobil die notwendige Grundausstattung und eine Menge Flexibilität. Den Spaß gibt es ab 31.000 €! Der hier ausgestellte Allrad-Caddy mit viel Sonderausstattung kostet 40.000 €. Um einiges günstiger wird es demnächst, wenn das Konzept auch im Dacia Dokker verbaut wird!
Für Fragen zum Alpin Camper wenden Sie sich bitte direkt an den Hersteller Isar Outdoorcenter (siehe weiterführende Links).
Weiterführende Links
Hallo, ich bin gerade dabei einen VW Caddy als Minicamper auszubauen. Gedämmt habe ich mit 19mm Armaflex an den Seiten. An den Stellen wo eigentlich die Fenster sein sollen befinden sich derzeit Streben. Da ich mit Filz arbeiten will bräuchte ich eine Verkleidung welche diesen unschönen Bereich abdeckt. Hat jemand eine Vorlage oder fertige Verkleidungen zum kaufen?
Besten Dank!
Habt Ihr eine Lösung für die Anbringung eines Reserverad?
Aufs Dach inkl. eine Alukiste für Reparatur.Materi8aal etc.
Super Idee, einen VW-Bus Camper ist ja fast unerschwinglich.
Wuerde eure Idee auch in einen Ford Transit Courier eco-boost passen, 4,2 m lang, kein 4 weel-dive ?
Da wuerde das Mobil nochmals ca. 6000 Euro billiger
Hallo Julius,
Bitte dazu den Anbieter kontaktieren.
VG
Volker
Super schönes kleines Womo von Alpin die Leute dort
verstehen was benötigt wird . Ein Autoalltagstauglich und eines um schnell Strecke zu machen .
Brauche keine Toilette /Dusche noch Kochmöglichkeit icg will bequem und gut isoliert mit frischer Luft schlafen und mir morgens warmes Wasser für Tee oder Kaffee machen und mein Müsli anrühren können
Mehr braucht ein richtiger Camper nicht , die Ausstattung mit Filz zurück zum Ursprung rundet das ganze Fahrzeug ab
Alle anderen sind Warm Duscher und ich Frage mich oft ob die schon irgendwann Zelt Urlaub gemacht haben .Alpin Camper ist auf dem richtigen Weg für wachechte Outdoor Menschen wie Surfer Reiter Bergsteiger und Gleitschirmflieger . Top Fahrzeug
LG
JOE