Für uns schon fast ein Ritual: wir starten Anfang Oktober zu einer kleinen Reise durch eine Weinregion in Deutschland. Auch wenn wir dieses Jahr das Thema Wein bereits das zweite mal als „Reiseführer“ nutzen (10-Tagestour ins nördlichste Weinbaugebiet Saale-Unstrut), so ist es gerade die Herbststimmung auf den mit buntem Laub behangenen Weinhängen, die uns immer weiter aufs neue in ihren Bann zieht.
Auf unserem Weg aus der Region Hannover machen wir zunächst Halt im „Fränkischen“, das uns von der Tour in 2013 in guter Erinnerung geblieben ist. Und es hat sich absolut gelohnt!
Der heutige Morgennebel auf unserer ersten Etappe verspricht bereits stimmungsvolle Fotos von Hügeln in nebelbesetzte Flußtäler hinab.
Kurz vor Schweinfurt biegen wir von der A70 ab und steuern den Main an. Für ein sonniges Picknick stoppen wir in Wipfeld am Main.
Der Stellplatz Mainlände direkt am Fluss in der Nähe der Fähre ist an diesem sonnigen und warmen Freitagmittag nur mit wenigen Womos besetzt und so gesellen wir uns gerne mit großzügigem Abstand dazu.
Den Mittagshunger stillen wir genussvoll in unseren Campingstühlen und sind in Betrachtungen einer 20-köpfigen Gänseschar vertieft, die eifrig zupfend und völlig unbeeindruckt von schmausenden Womo-Fahrern, den Grasplatz, wie es ihnen gerade gefällt, abschreiten, bis sie schließlich hinunter zum Wasser watscheln.
Ein jäher Schreck reißt uns aus der entspannten Idylle: Um kurz vor 14 Uhr schallt plötzlich und unerklärlicher Weise Volksmusik über die Szenerie. Wir schauen uns entsetzt an.
Aus einem an einer Straßenlaterne angebrachten kleinen Lautsprecher plärrt (für uns übelste) Volksmusik mit Jodelei und schwer auszumachendem Text. Zwei Lieder lang denken wir noch an einen wöchentlichen Test der Anlage und sinken zunächst zurück in die Polster. Nach kurzer Pause geht der Spaß jedoch erneut los und wir verstauen irritiert unsere Ausrüstung im Bus, um weiterzuziehen. Haben sie hier die Nase voll von Touristen und wenden gemeine Tricks an, um sie loszuwerden? So wie Schüsse in den Weinhängen lästige Vögel abhalten sollen, die wertvollen Früchte zu verspeisen? Also bei uns funktioniert’s gut ;-)
Wir ziehen weiter am Main nach Volkach und kommen an dicht gestellten Wohmobilsammmlungen vorbei.
Das schöne Wetter sowie das bevorstehende Feiertagswochenende locken alle Womos in die Sonne. Wir erledigen zunächst ein paar Einkäufe an frischen Lebensmitteln in Volkach und steuern dann in Nordheim den Stellplatz am Main an. Hier konnten wir im Oktober 2013 zwei schöne Tage verbringen und den schönen Blick auf die umliegenden Weinhänge geniessen (siehe Bild unten).
In 2015 sieht es auf dem Platz gleich ganz anders aus! Der Platz wurde um das dreifache erweitert und parzelliert. Wir finden es schrecklich! So schrecklich, dass wir vergessen, Fotos zu machen von dem Meer an weissen Wohnmobilen. Abgeschreckt vom „Rudelstehen“ drehen wir ab und sinnen nach weiteren Optionen, als Volker in guter Erinnerung an 2013 spontan eine Idee hat!
Gezielt steuern wir die „Panorama Plattform“, einen Aussichtspunkt ausserhalb des Ortes, mitten in den Weinbergen an. Ausser ein paar Ausflüglern herrscht hier absolute Ruhe. Entgegen zu 2013 (Bild 1) ist in diesem Jahr die Blattfärbung erst am Anfang und die Hänge liegen noch in grün (Bild 2).
Weinlage Vögelein am 23. Oktober 2013
Wir geniessen die letzten warmen Sonnenstrahlen bei einem Schluck Wein auf einer Bank.
Während das Tal bereits im Schatten liegt, erleben wir hier oben einen schönen Sonnenuntergang.
Die golden Farbtöne sorgen für eine ganz besondere Stimmung. Das gefällt uns sehr!
Wir hoffen, auf unserer Tour durchs „Badische“ noch viel mehr davon zu sehen!
Alle gezeigten Fotos und noch ein paar mehr sind in der nachfolgenden Galerie mit in höherer Auflösung als Diashow anzusehen. Hier gibt es dann noch ein paar schöne Panoramafotos unserer neuen Bridge-Digitalkamera, der Panasonic Lumix DMC-FZ1000.
Hallo Volker,
toller Blog, macht Lust auf mehr.
Ich schiele auch schon seit ner ganzen Weile auf den einen oder anderen Trip via Wohnmobil, allerdings ist die Miete doch recht teuer. Da bin ich auf meinen Deutschlandreisen bisher wesentlich günstiger unterwegs. Naja, ich hoffe weiterhin auf einen Lottogewinn und dann heißt es: kaufen statt mieten! :-) Ansonsten bleibt es wohl ein Womotraum…
LG und weiter so!
Jan
Hallo,
ich kann eure „Stellplatzschmerzen“ sehr gut nachvollziehen, denn ich bin auch kein Kuschelcamper.
In den letzen Jahren ( Jahrzehnten) ist die Anzahl an Wohnmobilen in Deutschland ja sehr angestiegen und irgenwo wollen diese Womo`s ja geparkt werden.
Habe auch schon festgestell, das der Campingstuhl das “ Handtuch“ des Womo Fahrers ist.
Außerdem tauchen jetzt auch Caravan Gespanne auf Womo Parkplätzen auf—> bin mal gespannt was noch kommt.
Ich wünsche euch viel Glück und Geschick beim Finden schöner Übernachtungsplätze.
Hoffendlich bleibt der Wettergott euch hold.
Liebe Grüße aus Duisburg
Wolfgang
Hallo Wolfgang, vielen Dank für Deinen netten Kommentar.
Bisher haben wir Glück gehabt und nicht mit mehr als einem anderen Womo auf einem Platz übernachtet.
Dass der Trend zum Camping in immer höheren Zulassungszahlen gipfelt, zeigt eindeutig die Belegungszahlen der Stellplätze. Aber noch gibt es genügend inoffizielle Plätze, die es zu erkunden und zu geniessen gibt. Viele Grüße Volker