Im August und September erstrahlt der Naturpark Lüneburger Heide in einem Meer aus lilafarbenen Heideblüten. Etwa 100 Kilometer Strecke benötigen wir in diese herrliche Landschaft, um uns an den Farben zu berauschen. Wir geben Tipps, wo man ganz besonders schön durch Wacholder, Heidefelder und Kiefern wandern kann. Ein wunderschöner Wildpark mit klasse Übernachtungsplatz rundet den Wochenendtrip ab. Wir sagen nur: Heidewitzka! Jetzt aber ab in die Heide!
Tourübersicht: Lenthe – Schneverdingen – Hanstedt-Nindorf – Lenthe
Der Sommer ist auch im August 2016 weiterhin ziemlich launisch. Die Arbeitswoche endet schon herbstlich mit maximal 15 Grad und Regen. Aber der Samstagvormittag lässt zuerst hoffen, scheint doch die Sonne vom herrlich blauen Himmel hinab. Unser Ziel für heute heisst: Der Naturpark Lüneburger Heide.
Wie bereits vor einigen Wochen nach Müden (Örtze) zieht es uns wieder in diese schöne Kulturlandschaft, denn das Heidebarometer zeigt momentan einen 50%igen Blütenstand an.
Wir nehmen, wie so häufig, die Landstraßen anstelle der Autobahn 7, da dort wieder das Stauchaos tobt. Nachdem wir die Region des Aller-Leine-Tals durchquert haben, erreichen wir Schneverdingen.
Nordöstlich vom Ort liegt der Heidegarten „Im Höpen“, in dem 150 verschiedene Heidearten zu bewundern sind.
Wir parken gleich neben den Heidekutschen auf dem Wanderparkplatz zum Waldgebiet „Höpen“ an der L 171 in Richtung Reinsehlen.
Dann geht es Richtung Süden durch die herrlich blühende Heidelandschaft.
Die leicht hügelige Landschaft schafft an jedem Richtungswechsel neue Ansichten.
Wir genießen die Ruhe und die Farben.
Leider trübt die fehlende Sonne ein wenig die Farben, aber vielleicht sind heute deswegen kaum Menschen unterwegs.
Anders sieht es da schon im angrenzenden Heidegarten aus.
Hier sollen insgesamt an die 150.000 Pflanzen blühen.
Heute durchstreift ein überwiegend älteres Publikum die Wege rund um das schöne Rondell, dass nach einem Ziffernblatt angelegt ist.
Von einer kleinen Aussichtsplattform erkennt man die Form noch besser.
Tipp
Der Parkplatz direkt am Heidegarten ist durch ständig an und abfahrende Reisebusse stark frequentiert. Wer so wie wir einen kleinen Spaziergang machen möchte, nimmt den oben angegebenen Parkplatz und ist in ca. 15 Minuten auch am Heidegarten.
Uns treibt es weiter gen Norden. Wir halten zwecks Nickerchen kurz auf dem Stellplatz am Quellenbad. Der kostenlose Stellplatz mit V/E-Anlage liegt ca. 2 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt außerorts. Die Verkehr der naheliegenden Ausfallstraße ist tagsüber gut zu hören. Wir haben hier schon vor einem Jahr eine kurze Rast eingelegt (siehe Foto unten). Auch dieses Jahr reicht es nicht zu mehr.
Weiter geht es zum Wildpark Lüneburger Heide bei Hanstedt-Nindorf.
Auf einem riesigen begrünten Parkplatz suchen wir uns ein relativ gerades und einsames Plätzchen. Morgen steht dann der Besuch des Wildparks an.
Die Nacht hätte ruhiger sein können… Irgendwelche feierwütigen Leute haben sich anscheinend hinter dem Parkplatz mit ordentlich lauter Musik bis in die frühen Morgenstunden vergnügt. Sowas passiert uns halt gerade in den Sommermonaten auch ab und zu. Was wir aber bisher noch nie erlebt haben ist, dass sich ein älteres Womo-Pärchen morgens auf dem Stellplatz vor ihrem Womo gewaschen haben. Und ja, sie hatten keine Kleidung dabei an. Wir haben natürlich diskreterweise keine Fotos gemacht. :)
Besuch des Wildparks
Als wir gegen 11 Uhr Richtung Eingang vom Wildpark spazieren, ist dieser riesige Parkplatz schon zu 3/4 gefüllt. Die Ferienzeit macht’s möglich.
Für 11 Euro pro Erwachsener und 1 Euro pro Hund geht’s hinein. Es soll übrigens für den Hund ein „Hygienekit“ angeboten werden. Leider erhalten wir es nicht automatisch und vergessen auch, die Kassiererin darauf anzusprechen. Jetzt wissen wir leider nicht, aus was das Kit besteht.
Der Wildpark zählt zu einer der größten Tierparks Deutschlands. Mehr als 1.200 tierische Bewohner aus 140 Tierarten leben hier auf über 60 Hektar ursprünglicher Nordheide-Landschaft. Das einmalige Artenspektrum umfassen fast alle in Deutschland angesiedelten Wildtiere. Darüber hinaus leben auch Tierarten aus den nördlichen Breiten Asiens und Amerikas im Wildpark. Besonders stolz sind die Betreiber auf die seltenen Tiere wie Sibirische Tiger, Vielfraße, Präriehunde, Schneeleoparden, Polarfüchse, Moschusochsen, Kodiakbären, Schneeziegen, Elche, Luchse, Waschbären, Wapitis, Rentiere, Polarwölfe, Timberwölfe und Europäische Grauwölfe, die hier naturnah erlebt werden können.
Natürlich gibt es die obligatorische Streichelwiese. Heute scheinen die Ziegen ganz besonders hungrig zu sein. :)
Auf Claudia hat es eine besonders vorwitzige Ziege abgesehen. Sie nutzt den Futtertrog als Leiter.
Auch dieses Bison versteht es, geschickt an das Futter zu kommen.
Hier hat noch jedes Federvieh sein eigenes Schlafgemach.
Das Zotteltier beim Mittagsmahl.
Das Schäferdorf
Für die Leser, die mal womolos sind, können wir als quasi „Campingalternative“ das neben dem Wildpark gelegene Schäferdorf empfehlen. Hier kann man in Pastelfarben angemalten Bauwagen übernachten.
Unser Fazit
Wer eher „natürlich“ angelegte Wildparks mag, ist hier genau richtig. Wir haben uns trotz der zunehmenden Besuchermassen hier sehr wohl gefühlt. Man kann den Park über 3 verschieden lange Rundwege erkunden. Überall gibt es für Kinder Spielgeräte und kleine Imbissbuden. Die Tiere waren erstaunlich gut zu beobachten. Für uns ist der Park absolut empfehlenswert.
Wer haben natürlich noch jede Menge Fotos gemacht. Die besten und alle hier bereits gezeigten Fotos findet ihr nachfolgend in der großen Diashow in größerer Auflösung.
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wir sind ja momentan tatsächlich Womo-, und leider auch etwas Zeitlos, aber die Kombination von Heide, einem Tierpark wo man mit Hund rein darf und Bauwagen als Übernachtungsmöglichkeit finde ich gerade ganz toll.
zack, und das Lesezeichen steht schon auf meiner ‚bei nächster Gelegenheit mal hinfahren‘ Liste.
vielen Dank.
:)
Gerne Markus. Wenn Du mal im Schäferdorf genächtigt hast, würde ich mich über ein Feedback hier im Kommentar-Thread freuen. VG Volker