Was anderen ihr Picknick am Nachmittag, ist uns heute das Reise-Frühstück im Bus. Zeitig aus den heimischen Federn geschlüpft, belegen wir schnell ein paar leckere Brötchen und fahren mit einer Kanne Tee in den Sonnenaufgang hinein, nach Springe zum Wisentgehege. Ungestört stehen wir in der Morgensonne am Rande des Parkplatzes und schauen auf buntes Laub und gepflügte Felder.
Das Internet verrät uns, dass um 10 Uhr eine kostenlose Schnupperführung durch den Park startet und schon springen wir in die Schuhe. Zu dieser Zeit ist es hier geradezu menschenleer – bereits zwei Stunden später wird sich hier ein dichter Pulk von Menschen drängen und eine Schlange mit unzähligen Kinderwagen bis auf die Strasse nach Karten anstehen!!
Ein bildungshungriges Grüppchen hat sich bereits eingefunden.
Ein „tierisch“ gut informierter Senior vom Föderverein des Wisentgeheges begeitet uns mit resolutem Charme zu den Tieren und weiß viel interessantes und lustiges zu berichten.
Zum Beispiel bricht das Vielfrass wegen seiner breiten Pranken nicht so leicht ins Eis ein. Schlau lockt es auch größere Tiere hinaus und wenn diese einbrechen braucht es nur noch zubeißen…
Freund Uhu sehen wir später noch in „action“.
Scheint gerade erst aufgewacht zu sein :-) Ihn stört nicht, dass wir ihn „kauzig“ finden…… (weiß wohl selbst, dass Kauz und Uhu das selbe ist) ;-)
Die kuscheligen Sorraiapferde sind echte Wildpferde und keine verwilderten Pferde, wie manch andere.
Die kleinen eingeschleppten Plagegeister mit den freundlichen Gesichtern fehlen natürlich auch nicht.
In aller Bärenruhe gemütlich in der Sonne auf dem Lieblingsbaumstamm abhängen…hier kommt man auf schöne Ideen!
Und schon sind wir bei den imposanten Namensgebern, den Wisenten, sogenannten „Abbildzüchtungen“. Denn schon wie neulich in Vielank bei den Auerochsen: die Urviecher sind schon lange ausgestorben. Jetzt werden durch geeignete Rinderrassen Tiere gezüchtet, die den ausgestorbenen Wisenten im Aussehen nahe kommen.
Dann gehts in die Abteilung der gefiederten Freunde.
Und wir nehmen Platz zur vormittäglichen Flugshow der Falkner im „Falkenhof“, die im Eintrittspreis enthalten ist.
Etwa 30 Minuten lang werden wir auf den neuesten Stand zu Falke, Steinadler, Uhu und vielen anderen Flugkünstlern gebracht.
Uhu ist jetzt wach und erfliegt sich das Frühstück.
Dann ist unsere Tour auch schon fast beendet. Das Kürbisfest auf dem Weg zum Ausgang ist schon in vollem Gange und überall wird fleißig ausgehölt und geschnitzt.
Wissensdurst macht auch hungrig und wir greifen uns im „Vorbeiflug“ eine leckere Kürbiswaffel ab.
Erfolgreich kämpfen wir uns durch die Langschläfer-Besuchermassen am Eingang zurück zum Parkplatz und rollen durch buntes Herbstlaub zum 13 km entfernten Stellplatz am Frei- und Hallenbad in Coppenbrüge.
Hier können wir ungestört in der Nachmittagssonne in den Campingstühlen einschlafen, mit Kopfschmerzen wieder aufwachen, uns die Bäuche mit einem leckeren Nudelgericht füllen und eine weitere Bruchstelle an der letzten heilen Armlehne eines unserer Stühle herbeiführen. Der hängt jetzt nur noch provisorisch an Seilen und sieht seinem baldigen Ende entgegen. Nach 8 Jahren heißt es dann „goodbye Camp4 Venezia“, aber welcher neue Stuhl soll bloss folgen? Das letzte Probesitzen beim „Obelink“ ist schon zwei Monate her und in der Erinnerung wohlmöglich besser als in der Realität…? Fragen über Fragen, Recherchesitzungen, ein Probesitz-Desaster und die Erkenntnis: offenbar ist der durchschnittliche Campingstuhlnutzer in den letzten Jahren in Höhe und Breite gewachsen….das kommt in der nächsten Woche alles auf uns zu!
Eure Berichte lese ich mit großer Freude und warte auf den Nächsten.
Lieber Klaus-Dieter, vielen Dank für Dein nettes Lob. Wir waren gestern fleissig und haben gleich darauf noch einen weiteren Bericht verfasst. Die nächsten folgen in Kürze, versprochen! :)