tested by UMIWO: Mobiles faltbares 100 Wp Solarpanel

Heute ist Basteltag! Lange geplant und immer wieder verschoben. Jetzt endlich gibt es auch bei UMIWO im Campingbus Strom aus dem Solarmodul. Aber wir wollen flexibel sein und testen ein faltbares Modul von Solar Swiss aus Reutlingen. Wir beschreiben im Detail die Vorteile dieser Modulvariante und zeigen Euch Schritt für Schritt den Einbau und die Inbetriebnahme.


Die Vorgeschichte

Strom an Bord ist Grundvoraussetzung für den Betrieb sämtlicher elektronischer Geräte. Gerade für uns Blogger ist das Laden und Betreiben von Smartphones, Laptops und mobilen Routern ein Muss. Aber immer auf Stellplätzen am Strom zu hängen, macht für uns „Freisteher“ nicht so viel Spass. Wir haben mal wieder auf der letzten längeren Tour festgestellt, dass uns trotz zwei 85 Ampere GEL Batterien der Strom nach ein paar Tagen knapp wird, wenn wir nicht mindestens 150 Kilometer am Tag fahren und damit die Batterien mit Saft bedienen. Klar könnten wir uns jetzt ein Solarpanel auf das Dach schrauben lassen. Aber wir wollen eine flexiblere Lösung haben, die uns noch mehr (Strom-)Wert bringt.

Schon seit längerem lesen wir mit erhöhtem Interesse Berichte über mobile Solarpanele. Die Vorteile dieser effizienten Module haben wir wie folgt aufgelistet:

  • Keine unnötige und aufwändige Installation auf dem Dach mit Durchbohrungen
  • maximaler Stromertrag durch Nachführung (90° Winkel zur Sonne)
  • Mitnahme des Panels bei Fahrzeugwechsel
  • geringes Gewicht und Packmaß
  • Trotz Schattenparken kann das Modul in die Sonne gestellt werden
  • Bei Fahrzeugen mit Platzmangel auf dem Dach
  • Erweiterung eines vorhandenen Solarpanels auf dem Dach, sorgt gerade im Winter für einen höheren Ertrag

Die Beschaffung

Wir haben uns für das solarswiss KVM-100 FL Faltbares Mobile Solarmodul mit 100 W Leistung entschieden.

Falttasche Solarmodule inklusive

Falttasche Solarmodule inklusive

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Hinzu kommt dann der Regler Victron Energy Set BlueSolar | Solarladeregler | Solar-regler | Laderegler | MPPT 75/15 | 12 – 24 V | 15 A | inklusive VE.Direct Bluetooth Smart dongle von victron energy.

 


Die Montage

Endlich ist Wochenende und da das Wetter an diesem Samstag eher durchwachsen ist, machen wir uns an die Montage. Hierzu sei vorab darauf hingewiesen, dass wir nicht unbedingt zwei linke Hände haben, aber gerade bei Arbeiten an der Fahrzeugtechnik (Stichwort Kurzschluss durch Strom!) müssen auch wir genauestens planen und mit Sorgfalt und Bedacht vorgehen. Daher überlegen wir jeden Arbeitsschritt gemeinsam und können mögliche  Fehler des anderen korrigieren. Wer also schon Zuhause Lampen installiert hat und dabei nicht die Sicherungen raus geflogen sind, der kann sich die nachfolgenden Arbeitsschritte sicherlich auch so wie wir zutrauen.

Das Set besteht aus folgenden Komponenten:

Wichtig: Vor dem Aufklappen immer erst das Solarmodul mit dem Ladekabel anschließen!

Wichtig Hinweis: Vor dem Aufklappen immer erst das Solarmodul an das Ladekabel anschließen!

Regler (blau), Anschlussleitung zur Batterie (rot/schwarz) und Ladekabel zum Solarpanel (schwarz)

Regler (blau), Anschlussleitung zur Batterie (rot/schwarz) und Ladekabel zum Solarpanel (schwarz)

 

An Werkzeug benötigt man einen Seitenschneider, einen isolierten Schlitzschraubendreher, zwei Maulschlüssel (10er und 13er), vier Holzschrauben, einem Kreuzschraubendreher oder Akkuschrauber, ein Teppichmesser oder eine Abisolierzange. Wir haben für den Einbau und Inbetriebnahme ca. 1,5 Stunden benötigt, da wir wie beschrieben seeeeehr sorgfältig vorgegangen sind. Der Profi erledigt das bestimmt in 30 Minuten.

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Da bei unserem Westfalia Columbus 600 D (Modelljahr 2014) praktischer weise unsere zwei Wohnraumbatterien in der Heckgarage eingebaut sind, müssen wir nicht, wie in vielen anderen Campingbussen, einen der Cockpitsitze ausbauen, um an die Batterien in der Konsole zu kommen. Die volle Heckgarage muss aber ausgeräumt werden. Praktisch, dass das darüber liegende Bett so schön groß ist und als Ablagefläche dient.

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Als erstes wird der Stromkreis vom  Batteriesystem getrennt. Bei unserem Westfalia Columbus geht das ziemlich einfach, da sich in der Heckgarage an der rechten Unterschrankseite der „Strom-Knochen“, ein herausziehbarer rot isolierter Kontaktstecker, befindet (siehe roter Pfeil Bild oben).

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Wir trennen den Minuspol von der Bordbatterie.

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Der Regler wird mit dem Kabel zur Batterie und dem Ladekabel zum Solarpanel an den entsprechenden Schraubklemmen verbunden. Bei allen Arbeitsschritten ist genauestens auf die richtige Polung zu achten.

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Alleine die Überlegungen wohin wir den Regler einbauen hat uns bestimmt 15 Minuten Überlegung und Diskussion gekostet. Zum Glück befindet sich oberhalb der Batterien (durch ein Einlagebrett getrennt) ein weiteres Staufach, wo es eine geeignete Stelle gibt.

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Das Modul wird nun mit den vier Holzschrauben angebracht.

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Das Einlegebrett erhält noch eine kleine Aussparung, damit das rot/schwarze Kabel zur Batterie durchgeführt werden kann.

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Dann schließen wir das rot/schwarze Kabel mittels der Ringösen an beide Batteriepolungen an.

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Rot natürlich an den Pluspol und Schwarz an den Minuspol. Hierbei können ein paar kleine Funken entstehen.

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Der Pluspol wird wieder sorgfältig mit dem Isolator abgedeckt.

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Der erste Check ist erfolgreich.

Bildquelle: https://www.victronenergy.de/solar-charge-controllers/mppt7510#manuals

Bildquelle: https://www.victronenergy.de/solar-charge-controllers/mppt7510#manuals

Wie in der Anleitung beschrieben, leuchtet nun dauerhaft die grüne LED an dem Regler.

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Wir versehen noch das Ladekabel zum Solarplanel mit zwei Kabelschellen um mögliche Zuglasten vom Regler fernzuhalten.

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Das Fach dient nun gleichzeitig auch als Staufach für das Ladekabel im „Offline-Betrieb“. Das gesamte Fach verschließt später noch das Holzschott.

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Jetzt wird wieder der rote „Stromknochen“ eingesetzt und siehe da: Der Stromkreis funktioniert wieder.

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Die erste Inbetriebnahme

Sofort falten wir bei bewölktem Himmel das Solarmodul auf.

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Die LEDs am Regler blinken nun gleichmässig gelb und grün.

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Was heisst: Strom wird geladen jedoch im „Life-Battery-Modus“ = Erhaltungsmodus, da die Batterien bereits durch unseren Landstrom in den letzten Tagen aufgeladen wurden.

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Der Autor ist glücklich! Es funzt!

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Am nächsten Tag geht es bei strahlendem Sonnenschein auf einen Tagesausflug zum Testbetrieb in die Region Steinhuder Meer.

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Auf unserem Lieblingsstellplatz in Rehburg ergattern wir unsere Sahnestück-Parzelle mit großem Rasenteil und bauen gleich eifrig das Modul auf.

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Das Ladekabel lässt sich durch ein Heckfenster sogar bei Zwangslüftungseinstellung durchführen. Auf genügend Kabellänge im Fahrzeug hinter der Hecktür sollte immer geachtet werden, damit beim Öffnen der Hecktür kein Zug auf das zum Regler geführte Kabel entsteht.

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Es fehlt uns nun noch eine geeignete Stütze, damit wir immer recht effektiv das Modul ausrichten können. Diese werden wir aus alten, ausgedienten Gardinenstangen herstellen. Daher dienen heute erstmal zwei Klapphocker und unsere Markise als Stütze.

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Die Tasche des Faltmoduls besitzt hierzu drei Schlaufen, wo eine Querstange eingeschoben wird.

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Die 3 Längsstützen werden auf die entsprechende Länge gekürzt.

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Im Baumarkt werden wir uns noch entsprechend steckbare Rohrverbinder als T-Stücke besorgen und dann alles zusammen setzen.


Was muss noch beachtet werden?

Die Metallösen der Tasche dienen auch als Aufhängemöglichkeit für das Modul, bespw. an der Schiebetür des Fahrzeugs. Aber Achtung! Schnell können mal die Ösen bei Wind gegen die Solarzellen schlagen, was Beschädigungen verursachen kann. Wir werden wohl die Ösen abnehmen. Auch sollte immer darauf geachtet werden, dass das Modul bei steinigem Untergrund und windigem Wetter auf einer Schutzfolie (z. B. Campingteppich) steht, falls es nach vorne kippt.


Unser Fazit

Die Installation war im Grunde kein Problem. Hier muss nur sehr sorgfältig und mit Bedacht gearbeitet werden. Das Modul ist schnell aufgebaut und ebenso schnell in der Heckgarage verstaut. Wir sind davon restlos begeistert und können es uneingeschränkt empfehlen.


Wie geht’s weiter?

Um noch mehr Flexibilität zu haben, werden wir noch die 6 Meter Verlängerungsleitung bei AMUMOT bestellen. 

Wir berichten weiter!

Wichtiger Hinweis: Dies ist KEIN gesponserter Beitrag!
Der Test ist vollkommen unabhängig. Wir haben das Solarmodul-Set beim Onlineshop AMUMOT.de gekauft und erhalten von den Anbietern keinerlei Provisionen. Wir berichten auf Basis der von uns gemachten Erfahrungen. Dennoch können wir natürlich nicht ausschließen, wenn sich bei der Fülle der Daten und Infos hier oder da ein Fehler eingeschlichen hat. Daher übernehmen wir keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität aller bereitgestellten Informationen. Sollte dem Leser hier oder da ein Fehler auffallen, würden wir uns über eine Rückmeldung über das Kontaktformular sehr freuen, damit wir den Artikel immer aktuell halten können.

Über Volker

Ich bin Volker vom Reiseblog UMIWO und als Teilzeitreisender seit 2005 mit dem Campingbus in Europa unterwegs. UMIWO versorgt Campingbegeisterte mit Reise- und Testberichten auf unterhaltsame, humorvolle und authentische Weise. Da mich das Reisen sehr inspiriert, möchte ich meine Erlebnisse, Eindrücke und Emotionen in diesem Blog ausdrücken und so den “Spirit” mit anderen teilen. Feedback, Kommentare und Live-Kontakte bereichern darüber hinaus mein Wissen, Entwicklungsmöglichkeiten und setzen Anreize für künftige Ziele. Mit mehr als 600 Blogbeiträgen und über 3.000 Followern auf diversen sozialen Plattformen ist UMIWO ein in der deutschsprachigen Blogosphäre bereits seit 2010 geführter Blog.

13 Replies to “tested by UMIWO: Mobiles faltbares 100 Wp Solarpanel”

  1. nikolaus kiederer

    Hallo Volker,
    Dein Beitrag ist zwar schon einige Zeit her aber ich würde gerne wissen wie die Stützen (nicht Sessel ;) )
    für das Modul fertig aussehen :).
    könntest Du mir ein Foto zukommen lasse?
    Lg aus dem Ösiland
    Niki

    Antworten
    • Volker Autor dieses Beitrags:

      Hallo Niki,

      ich muss gestehen, dass wir die Stützen doch nicht gebaut hatten, da wir das Panel immer an den Wagen gelehnt oder einen kleinen Hocker hierfür verwendet haben. Da wir aber seit gut einem Jahr mit 300 A Lithium UMIWO sind, wird es auf absehbare Zeit erstmal keinen großen Verwendungszweck für das Panel geben, da wir seitdem immer genügend Strom an Bord haben. Aber schau mal hier in den Bericht eines Bloggerkollegen (wo wir auch das Modul gekauft haben). Hier gibt es ein paar Fotos mit Stützen.
      https://www.amumot.de/mobile-solaranlage/
      VG
      Volker

      Antworten
      • niki

        Hallo Volker,
        vielen Dank für Deine Antwort…..
        jaja wenn man die Dinge nicht gleich angeht wird nichts daraus ??.
        Aber 300 A Lithium hört sich schon ordentlich an ?. Werde dann bei deinem Bloggerkollegen „vorbeischauen“.
        Lieben Gruß und ?ige Zeit
        Niki
        Hab bis zum Sommer e noch ein wenig Zeit ?

        Antworten
  2. Stefan

    Interessante Möglichkeit einer portablen Stromversorgung stellst du da vor. Gefällt mir besser als fest verbaute (und meist liegende) Solarzellen auf dem Dach und genau das, was ich suchte. Der Wirkungsgrad ist mit Sicherheit höher. Gute Einbau-Anleitung! VG Stefan

    Antworten
  3. Evelyn

    Für uns kommt der Artikel ein bisschen zu spät. Bereits letztes Jahr haben wir uns einen sogenannten „Solarkoffer“ zugelegt. Der besteht aus 2 Solarmodulen, die aus einandergeklappt werden können. Der Laderegler befindet sich im Inneren des Koffers. Mittels eines Kabels mit 2 Klemmen wird das Modul dann an die Bordbatterie angeschlossen, die sich bei unserem Amundsen nicht so toll zugänglich unter dem Beifahrersitz befindet.
    Das Modul hat sich in der Praxis gut bewährt, 4 Tage Freistehen bei Sommerhitze und der Kompressor Kühlschrank lieferte immer noch erfrischend kaltes Bier ;-)
    Ich finde die Lösung mit frei aufstellbaren Solarmodulen genial. Ich hätte es nicht übers Herz gebracht, Löcher ins Dach unserer Zora zu bohren.

    Antworten
  4. Thorsten

    weil in Reihe hätten sie ja dann 24 V – das will ja keiner , jedenfalls nicht im Wohnmobil.

    Weiterhin ist es nicht optimal, beide Pole direkt auf die Batterien zu klemmen. Damit die Ladeanzeige in der
    Zentralelektronik eine Chance hat, die Ladeströme welche vom Solarpanel kommen zu berücksichtigen muss der Ladestrom über den Shunt (Messwiderstand) fliessen…. hab ich hier schon mal beschrieben:

    http://forum.kastenwagenforum.de/attachment.php?attachmentid=24130&d=1347918662

    Antworten
    • Volker Autor dieses Beitrags:

      Da habe ich wohl im Physikunterricht gepennt oder hätte nicht ohne vorheriges Googeln antworten sollen….. :) Bei den vielen Kabeln erschloss sich mir nicht, wie die Kabel verlaufen. Okay, dann ist es eine Parallelschaltung. Was sich mir aber nicht erschließt: Was meinst Du damit, dass die Zentralelektronik (also das Bedienelement in der Columbus Küche?) die Ladeströme nicht berücksichtigt? Wenn der Messwiderstand direkt die Batteriespannungen messen anstelle noch die Ladung vom Panel mitzubekommen, wäre die Messung doch korrekt. Bitte mal mehr Infos dazu. Danke Volker

      Antworten
  5. Travel-Cycle

    HI Volker
    Die beiden Kabel (rot und schwarz) kommen an den Pluspol (rot) und Minuspol (schwarz). Soweit klar. Du hast aber wie wir zwei Aufbaubatterien. Somit auch zwei Pluspole und zwei Minuspole. An welchen Anschluß kommen denn nun das rote und das schwarze Kabel? Beide an EINER Batterie oder etwa über Kreuz? Antwort per Mail?

    Antworten

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