Trotz launischem Aprilwetter und kalten Temperaturen treibt es uns dieses Wochenende hinauf nördlich von Bremerhaven ins schöne Wurster Land. Eine Prise Nordseeluft müssen Mensch und Hund einfach alle paar Wochen mal schnuppern. Auch unser Hund genießt die Weite vorm Deich an der Wesermündung und im Wattenmeer. Leider war da noch die unschöne Sache mit dem gesprengten Stellplatz in Spieka-Neufeld…
Unsere Route und Stationen
Da wir schon das neue Jahr am Jadebusen mit Blick über die Wesermündung nach Bremerhaven begrüßt hatten, fahren wir heute mal an die Wesermündung nördlich von Bremerhaven in den kleinen Ort Imsum. Auf unserer Fahrt nehmen wir heute Catharina, die Tierschutz-Pflegemutti unserer Hündin Gemma mit, da sie in Bremerhaven zu tun hat.
Wir erhalten von ihr den Tipp, in Imsum einen guten Übernachtungsplatz vorzufinden (siehe Google Maps Karte). Vorzugsweise wird der Wanderparkplatz am Ochsenturm und Friedhof meist nur tagsüber von Spaziergängern genutzt.
Am Ende einer Stichstraße direkt hinter dem Deich parken wir ein. Dies ist kein offizieller Stellplatz sondern lediglich nur ein einfacher Wanderparkplatz für Fahrzeuge bis 6 Meter Länge (Mülleimer vorhanden, an manchen Stellen evtl. Auffahrkeile).
Wir unternehmen noch einen schönen Abendpaziergang mit den Hunden an der Außenweser.
Südlich von uns sieht man das knapp 5 Kilometer lange und somit längste Containerkaje Europas, die drei Terminals von Eurogate in Bremerhaven.
Die Temperaturen haben Ende April eher Wintercharakter.
Dafür entschädigt aber dieser herrliche Sonnenuntergang.
Die Stimmung hier bei Ebbe ist immer traumhaft.
Nach einer ruhigen Nacht machen wir noch einen kurzen Abstecher ins ca. 25 Kilometer nördlich gelegene Spieka-Neufeld. Auf dem Stellplatz direkt am Kutterhafen mit Blick auf die Nordsee haben wir schon häufig schöne Tage verbracht (wie zuletzt vor genau einem Jahr).
Auf den letzten Kilometern zuckelt vor uns dieses Gespann mit gemütlichen 20 km/h zum Kutterhafen.
Zum Überholen sind die kleinen Straßen zu schmal. Da heisst es einfach Gelassenheit bewahren.
Heute ist am Kutterhafen „Einbooten“ angesagt. Kolonnenweise stehen die Eigner auf der Zufahrt mit ihren Gespannen in Reih und Glied und warten, dass der Kran sie endlich ins Hafenbecken übersetzt. Alle sind geschäftig im Gange.
Der Behelmte mit der Signaljacke scheint hier der wichtigste Mann zu sein. Später auf dem Rückweg müssen wir einen Wirtschaftsweg nutzen (s. u.) und an einer anderen Deichüberfahrt zurückfahren, da die Schiffskolonne die gesamt Zu- und Ausfahrt aus dem Gebiet versperrt.
Dann erreichen wir das Areal des (ehemaligen) Stellplatzes und sind schier fassungslos! Der Platz sieht aus wie gesprengt!
Bereits im Vorfeld lasen wir die Schreckensmeldung, dass der Stellplatz am Kutterhafen im Herbst 2015 aufgegeben wurde, da Knaus Campingparks hier einen Reisemobilhafen errichten wird. Knaus betreibt schon seit Jahren verschiedene Sommersaison-Campingplätze vor den Deichen, so wie auch hier in Spieka sowie etwas weiter südlich in Dorum. Diverse andere CP gibt es weiter entlang der Küste.
Der Vorpächter konnte sich scheinbar mit Knaus nicht einigen, so dass alle Einrichtungen (wie V/E Station, Stromanschlüsse, Parkautomat und sogar die Pflasterung) entfernt wurden.
Nun blicken wir hier auf diese Brache. Und da alles neu errichtet werden muss, steht die Baugenehmigung noch aus, was die Verzögerung erklärt.
Das dezent kleine Hinweisschild gibt etwas Aufschluss.
Wenn man bedenkt, wie es noch vor einem Jahr (s. o.) aussah, tut das gerade etwas weh.
Aber es gibt ja noch einen vorgelagerten Parkplatz direkt am Restaurant Ebbe und Flut,
welchem wir auch heute einen kurzen Besuch zum Mittagessen abstatten.
Der Parkplatz ist zwar für Womos gesperrt und in Kürze kostenpflichtig, aber aufgrund der besonderen Umstände ignorieren wir das heute genauso wie andere Womofahrer.
Schließlich machen wir noch einen kleinen Spaziergang zum Vordeich und stellen auch hier fest, dass man als Hundehalter häufig vor allerlei Hürden und Beschränkungen gestellt ist, Schilderwald inklusive.
Wir sind gespannt, wie sich die weitere Entwicklung auf diesem bisher so schönen Fleckchen gestaltet und werden dann weiter berichten. Jetzt geht es weiter nach Worpswede, wo wir heute Abend in der Music Hall die 70er und 80er aufleben lassen beim Konzert der kanadischen Band SAGA. Den Bericht dazu gibt es hier.